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DRM auf der Zielgeraden: Vorentscheidung am Stemweder Berg?

Die 53. Auflage der ADAC Rallye Stemweder Berg am 9. und 10. August kann im DRM-Titelkampf eine Vorentscheidung bringen. Sollte der dreimalige Champion Marijan Griebel rund um Lübbecke erneut gewinnen und seine Erfolgsbilanz auf fünf Siege hintereinander ausbauen, ist ihm die vierte Meisterschaft bei nur einem noch ausstehenden Lauf kaum noch zu nehmen. Allerdings kann im Rallye-Sport viel passieren. Das weiß auch Julius Tannert: Der Tabellenzweite will am Stemweder Berg ganz oben auf das Treppchen fahren und den Rückstand von 25 Punkten verringern, um in Schlagdistanz zur Spitze zu bleiben. Knapp 60 Fahrzeuge gehen beim vorletzten Stopp der Deutschen Rallye-Meisterschaft 2024 an den Start – darunter auch internationale Teilnehmer aus Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden. Insgesamt 14 Wertungsprüfungen stehen auf dem Programm.

Tabellenführer Griebel kann Meisterschaftstür weit öffnen
Griebel ist bisher der dominierende Fahrer der Saison und liegt klar an der Tabellenspitze. Bei einem weiteren Erfolg mit Beifahrer Tobias Braun im Škoda Fabia RS Rally2 kann der 35-Jährige den Champagner schon fast kaltstellen. Doch der dreimalige Champion kennt die Tücken seines Sports und bleibt vorsichtig. „Es kann immer etwas passieren, das habe ich selbst auch schon erlebt. Ich wäre zufrieden, wenn wir in Stemwede die Führung halten und gut durchkommen. Dann sind die Aussichten für das Finale an der Ostsee sehr gut. Ich will den vierten Titel, wo, ist mir egal“, erklärt der Spitzenreiter. Das kann nur noch sein Markenkollege Julius Tannert verhindern, der mit Beifahrer Pirmin Winklhofer unbedingt einen Sieg braucht, um den 25-Punkte-Rückstand zu verringern. Tannert: „Ich gehe davon aus, dass Marijan bei seinem großen Vorsprung nicht alles riskiert und sich vor allem auf die Zusatzpunkte bei der Power Stage und der Pop-Up Power Stage konzentriert. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen, um näher an ihn heranzukommen und das Meisterschaftsrennen bis zum Schluss offenzuhalten.“ Gute Chancen auf einen Podiumsplatz bei der 53. Auflage der ADAC Rallye Stemweder Berg haben Philip Geipel und Katrin Becker im Toyota GR Yaris Rally2 sowie Nico Knacker und Thomas Puls (Hyundai i20 N Rally2).

Kampf um Platz zwei bei der DRM2-Wertung, Gromöller in der DRM Classic auf Titelkurs
Tom Kässer und Stephan Schneeweiß (Peugeot 208 Rally4) haben sich den Titel in der DRM2-Wertung bereits gesichert. Patrick Pusch sowie Fabian Hoese sind im Opel Corsa Rally4 Tabellenzweiter und wollen diesen Platz verteidigen. „Bisher hat Tom Kässer alle Läufe gewonnen. Da er diesmal nicht startet, wird es einen anderen Sieger geben und wir wollen dabei sein. Wichtig ist es, Max Schumann zu schlagen, um den zweiten Platz zu behaupten. Ich bin in Stemwede einmal Zweiter geworden, habe dort aber auch ein Auto verschrottet. Von daher ist alles möglich“, sagt Pusch. Nur zwei Zähler dahinter lauert das Fahrer-Duo Max Schumann/Kevin Lennartz im Renault Clio Rally4 auf Rang drei. Schumann: „Wir haben bisher einige unnötige Fehler gemacht, die uns viele Punkte gekostet haben. Wir müssen einfach locker fahren, Spaß haben und die Serie gut zu Ende bringen.“ Auch Konstantin Keil kann sich mit Beifahrer Andreas Luther im Opel Corsa Rallye4 ebenso Hoffnungen auf die Vizemeisterschaft machen, genauso wie das schwedische Duo aus Simon Andersson und Jörgen Jönsson (Renault Clio Rally4), die auf den Rängen vier und fünf folgen. Andersson führt gleichzeitig die Pirelli Junior Wertung knapp vor Jonas Ertz an.

Walter Gromöller liegt in der DRM Classic klar auf Meisterschaftskurs. Der Routinier möchte zusammen mit Co-Pilot René Meier seinen Opel Ascona 400 auch bei der ADAC Rallye Stemweder Berg auf Platz eins steuern und den Vorsprung auf Ingo Höppner sowie Sabrina Rieck im Mercedes Benz 500 SL weiter ausbauen.

Vorentscheidungen bei den DRM Nationals und der DRM Trophy?
John Macht und Michael Teufel (Mitsubishi Lancer Evo9) haben ihren Vorsprung in der Breitensportklasse ausgebaut und gehen entspannt in den vorletzten DRM-Lauf. John Macht: „Ich bin noch nie in Stemwede gefahren. Wie die letzten Rallyes ist auch diese Neuland für mich. Wir müssen versuchen, in unserer Klasse NC1 die volle Punktzahl zu holen, um den Vorsprung zu halten. Das wird schwer, denn in Stemwede kommt es auf Motorpower an und da sind wir nicht so stark.“ So sieht es auch der Gesamtzweite Tarek Hamadeh-Spaniol, der mit Henry Wichura im Citroën C2 Challenge antritt. „Stemwede ist sehr schnell und flüssig mit vielen Abzweigen. Hier ist die Motorleistung gefragt. Wir haben unser altes Aggregat, das defekt war, wieder eingebaut und hoffen, dass alles gut funktioniert. Mit insgesamt 13 Startern ist unsere Wertung NC4 stark vertreten, da muss alles passen, um zu gewinnen. Das ist allerdings nötig, um vorne dabei zu bleiben“, erklärt der Titelverteidiger. Auch Gromöller als Dritter hat den Kampf um den Gesamtsieg in der Breitensportserie noch nicht aufgegeben. „Ich bin zwar auf Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen, aber die schnellen Passagen am Stemweder Berg liegen mir und meinem Fahrzeug. Wenn es keine technischen Probleme gibt, sind wir vorn mit dabei.“

Während in der Sonderwertung DRM Masters mit Dennis Rostek der Sieger bereits feststeht, können Oliver Bliss und Julius Simon (Škoda Fabia R5) bei der DRM Trophy mit einem weiteren Erfolg dem Titel ein ganzes Stück näherkommen.

Zieleinlauf nach 140 Wertungskilometern auf dem Markplatz Lübbecke
Offizieller Start zum vorletzten DRM-Saisonlauf ist am Freitag um 17:21 Uhr an der Borsigstraße in Lübbecke. Vier Wertungsprüfungen liegen vor den Fahrer-Duos, gegen 21:30 Uhr geht Tag eins zu Ende. Die zweite Etappe am Samstag beginnt für die Teams um 8:06 Uhr, insgesamt zehn Wertungsprüfungen müssen absolviert werden. Die 53. ADAC Rallye Stemweder Berg geht um 19:08 Uhr mit dem Zieleinlauf auf dem Marktplatz Lübbecke zu Ende. Hier werden die Top-Drei jeder Klasse nach gut 140 Wertungskilometern von den Zuschauern empfangen und geehrt.

Foto: Lothar Bökamp // ANTRIEB.MEDIA