DRM

Schnell und schlau – Marijan Griebel siegt souverän im Saarland

Marijan Griebel hat seine Siegesserie bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye ausgebaut. Der Lokalmatador aus Hahnweiler war mit Beifahrer Tobias Braun erneut nicht zu stoppen und feierte vor heimischer Kulisse den vierten DRM-Sieg in Folge. Den Grundstein dazu hatte der aktuelle Deutsche Rallyemeister im Škoda Fabia RS Rally2 am Freitag gelegt, als er einen Vorsprung von über 20 Sekunden herausfuhr. Diesen verteidigte er am Samstag souverän und baute seine Tabellenführung weiter aus. „Es war eine schöne und anspruchsvolle Rallye, die bereits am Anfang durch den Plattfuß meines härtesten Konkurrenten Julius stark beeinflusst wurde. Es war aber nicht leicht, den Vorsprung zu halten, weil die Strecken sehr schwierig waren und Julius sehr schnelle Zeiten fuhr. Dieser Sieg war ein wichtiger Schritt in Richtung Meisterschaft, gewonnen ist aber noch nichts“, erklärte der 35-Jährige. Sein schärfster Rivale und Markenkollege Julius Tannert konnte mit seinem Co-Piloten Helmar Hinneberg den durch einen Reifenschaden verursachten Rückstand zwar verringern, den fehlerlosen Griebel aber nicht gefährden. Tannert: „Leider hatten wir gleich zu Beginn diesen unerklärlichen Reifenschaden, ohne etwas berührt zu haben. Davon abgesehen war unsere Pace sehr gut. Wir sind viele Bestzeiten gefahren und kamen etwas näher an Marijan heran. Es hat aber nicht gereicht, um ihn in seinem Wohnzimmer unter Druck zu setzen. Dazu ist er einfach zu clever.“ Platz drei belegten Dennis Rostek und Stefan Kopczyk (Škoda Fabia RS Rally2), Philip Geipel und Katrin Becker steuerten einen Toyota GR Yaris Rally2 bei ihrem zweiten Saisonstart auf Rang vier. Die Fahrer-Kombination Nico Knacker / Thomas Puls wurde im Hyundai i20N Rally2 nach einer starken Leistung Fünfter.

Tom Kässer ist DRM2-Champion / Dennis Rostek holt vorzeitig Titel bei den DRM Masters
Tom Kässer und Stephan Schneeweiß haben bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye im Peugeot 208 Rally4 ihr Meisterstück gemacht. Mit dem fünften Erfolg hintereinander wurden sie trotz zweier noch ausstehender Läufe vorzeitig Gesamtsieger in der DRM2-Wertung. „Wir hatten nach dem Ausfall von Max Schumann mehr als 20 Sekunden Vorsprung, haben den aber in WP 10 auch wegen eines Frühstarts fast wieder verspielt. Dann gab es zwei Möglichkeiten: Sichere Punkte für die Meisterschaft zu holen oder schon jetzt alles klarzumachen. Wir haben uns dann für Letzteres entschieden“, verriet Tom Kässer. Mit einem Rückstand von 11,8 Sekunden folgte das Fahrer-Duo Jonas Ertz / Maresa Lade im Opel Corsa Rally4 auf Rang zwei und freute sich nach einigen Rückschlägen über diesen Podiumsplatz: „Es war sehr heiß im Auto und extrem anstrengend auf den teilweise sehr schnellen Prüfungen“, so Jonas Ertz. „Wir haben aber keine Fehler gemacht und hatten endlich auch keine technischen Probleme. Dafür haben wir jetzt schon alle Saunagänge dieses Jahres hinter uns.“ Auch ihre Markenkollegen Patrick Pusch und Fabian Hoese waren mit Rang drei zufrieden. „Viele Konkurrenten sind gestrauchelt. Wir haben ein wenig Gas rausgenommen und sind durchgekommen“, fasste Patrick Pusch trocken zusammen. Position vier ging mit Konstantin Keil und Stefanie Fritzensmeier ebenfalls an eine Opel Corsa-Besatzung. Das dänische Duo Lasse Karlshøj / Ole Frederiksen wurde im Peugeot 208 Rally4 Fünfter.

Dennis Rostek gewann im Saarland erneut die DRM Masters und sicherte sich damit vorzeitig den Titel in dieser Sonderwertung. „Es war hart bei diesen hohen Temperaturen und schwierigen Strecken. Ich habe mir bei der letzten Rallye einen Kapselriss am Daumen zugezogen, fast alle Bänder sind ab. Aber wir wollten diese Rallye unbedingt fahren, denn meine Tochter wird beim nächsten Lauf in Stemwede eingeschult und ich habe versprochen, dabei zu sein. Deshalb musste die Meisterschaft hier und heute gewonnen werden und es hat geklappt“, freute sich der Bückeburger. Die zweite Sonderwertung DRM Trophy bleibt dagegen spannend. Oliver Bliss und Julius Simon (Škoda Fabia R5) konnten ihre Konkurrenz im Saarland gewinnen und damit wieder die Tabellenführung übernehmen. „Es war unheimlich schwer und mühsam. Wir hatten knapp 60 Grad Celsius im Cockpit, wahrscheinlich war das der Grund für die vielen Fehler. Aber wir haben die volle Punktzahl geholt und sind wieder vorn“, sagte ein erschöpfter Oliver Bliss. Die DRM Classic ging klar an den Favoriten Walter Gromöller, der mit René Meier im Opel Ascona 400 seinen Platz an der Spitze festigte.

Zuschauer erleben Rallye-Spektakel hautnah
Die ADAC Saarland-Pfalz Rallye war für die Teams und ihre Fahrzeuge eine große Herausforderung. Vor allem die hohen Temperaturen am finalen Samstag und bis zu 60 Grad Celsius im Cockpit verlangte Mensch und Material alles ab. In allen Klassen gingen die Piloten bis ans Limit und schonten weder sich noch ihre Autos. Das forderte seinen Tribut, mehr als ein Viertel der Starter konnte den fünften Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft nicht beenden. Für die Fans war die Zeitenjagd im Sankt Wendeler Land und entlang der angrenzenden Pfalz dagegen ein Motorsport-Highlight. An vielen Zuschauerpunkten konnten sie die Sprünge und rasanten Fahrten, auf Asphalt oder Schotter, inklusive Staubdusche, optimal mitverfolgen. Dementsprechend begeistert wurden die ersten drei Teams jeder Wertung am Samstag um 17:35 Uhr auf der Zielrampe am Schossplatz St. Wendel mit viel Applaus empfangen.

Foto: Sascha Dörrenbächer