Mitropa Rally Cup

Überlegener Sieg von Hermann Gaßner Jr. in der Toskana

Hermann Gaßner Jr. mit Copilotin Ursula Gaßner (DEU/AUT) gewinnen die Wertung des Mitropa Rally Cup (MRC) bei der Rally del Casentino (11.-12.7.25) im toskanischen Bibbiena. Mit ihrem Hyundai i20 R5 feierten sie einen klaren Start-Ziel-Sieg.

Die Rangordnung zwischen Gaßner und dem zweitplatzierten Team, Rüder Dilg/Günter Brandl (DEU) im Škoda Fabia Rally2 evo, wurde schnell geklärt. Hermann Gaßner Jr. ließ von Anfang an keine Zweifel an seinem Siegeswillen aufkommen.  Im Ziel Samstagnacht hatten sie einen Vorsprung von fast 4 Minuten herausgefahren.

„Die Rallye war härter als zunächst gedacht, ich habe mich nach längerer Pause etwas schwergetan, mit dem Hyundai wieder richtig zurechtzukommen. Das letzte Mal bin ich hier 2019 gefahren“, erläutern Gaßner Jr. „Ich freue mich über die Führung in der Meisterschaft, wir müssen wohl unsere Saisonplanung noch anpassen, damit wir die Chance auf den Sieg des Mitropa Rally Cup wahren können.“

Auch Rüdiger Dilg schwärmt im Ziel: „Die Rally del Casentino war wieder einmal wunderschön, es ist meine absolute Lieblingsrallye! Bei der Rally Kumrovec werden wir wieder angreifen. Ich fahre alle restlichen Läufe des Mitropa Rally Cup, um möglichst viele Meisterschaftspunkte noch einfahren zu können“.

Der Kampf um Rang 3 zwischen dem ungarischen Team Zoltán László/László Balázs Zsolt (Škoda Fabia RS Rally2) und den Deutschen Hermann Gaßner Sr./Karin Thannhäuser im Renault Clio Rally3 entschied sich erst in der letzten Sonderprüfung. Aus einem Rückstand von 26,7 Sekunden fuhr Hermann Gaßner Sr. nach einer furiosen Fahrt auf der legendären Sonderprüfung »Talla« (29,6 Kilometer) einen Vorsprung von 16,8 Sekunden auf die Ungarn heraus. Ralf Mangertseder und Tim Otterbach (DEU) setzten erstmalig den neuen Toyota GR Yaris Rally2 ein und fuhren auf Platz 5.

„Wir sind mit unserem 3. Platz super zufrieden“, so der 7-fache Gewinner des Mitropa Rally Cup, Hermann Gaßner Sr. „Der Renault Clio Rally3 ist gegenüber dem Mitsubishi 200 Kilogramm leichter und sehr viel agiler. Das kam uns entgegen, außerdem blieb die sengende Hitze in diesem Jahr aus. Es war wohl die kühlste Casentino, die ich jemals erlebt habe“, freut sich Gaßner Sr. in der Nacht vor der Zielrampe über den 2. Platz in der Meisterschaftstabelle nach diesem 6. Wertungslauf der diesjährigen MRC-Saison.

Die Wertung für historische Fahrzeuge sicherte sich die italienische Paarung Rino Muradore/Cristina Delbello auf ihrem Ford Escort RS 1800 MKII. Sie setzten auf der Auftaktprüfung am Freitagabend die Bestzeit in dieser Kategorie, Dauerkonkurrent Alois Nothdurfter (AUT) mit Copilot Thomas Zuppardi (DEU) konterte jedoch am Samstagmorgen mit 2 Sonderprüfungsbestzeiten und übernahm damit im Ford Sierra RS Cosworth die Führung. Doch Muradore kann nachlegen, schnappt sich erneut 3 Bestzeiten und fährt mit einem Vorsprung von 36,9 Sekunden auf die Siegerrampe. Rang 3 geht an das österreichische Team Thomas Klösch/Thomas Wastian im Opel Kadett GT/E.

Ebenfalls mit einem Start-Ziel-Sieg sichert sich das Team Martin Kainz/Natascha Vrga (DEU/AUT) im Mitsubishi Lancer Evo IX den Gewinn der internen MRC Club-Championship. Kainz lässt nichts anbrennen und setzt souverän auf allen Sonderprüfungen die Bestzeit.

„Wir sind sehr zufrieden, »Talla« hat uns alles abverlangt“, so ein im Ziel sichtlich erleichterter Kainz. „Wir wurden dort vom Regen überrascht, da brauchst du wirklich ein ganz großes Herz, um diese Herausforderung zu meistern“.

Nach der Freitagabendprüfung belegen Norberto Droandi/Sandro Sanesi (ITA) im Peugeot 106 Rallye Rang 2, müssen dann aber die deutsche Mannschaft Andreas Rink/Jean Ihlefeldt im Subaru Impreza GT ziehen lassen. Auf der vorletzten Sonderprüfung ziehen dann auch noch Mirsad Guzin/Rebeka Kobal im Subaru Impreza STi N11 am Italiener vorbei.

Text: Lothar Bökamp
Foto: Luca Dal Porto