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Youngster Schwarz gewinnt in Bad Schmiedeberg

Fabio Schwarz und Benedikt Preißmann holen sich im Ford Fiesta Rally2 den Sieg bei der 17. Auflage der Rallye Bad Schmiedeberg.

Sechs Wertungsprüfungen mit fast 75 Prozent Schotteranteil rund um das Rallyezentrum in Meuro erwarteten die 89 Starter. Die Prüfungen setzten sich zum Großteil aus bekannten Wald- und Schotterwegen sowie einigen asphaltierten Straßen nördlich der Kurstadt zusammen. Der Asphaltrundkurs im Süden von Bad Schmiedeberg wurde diesmal nicht gefahren, stattdessen wurde die WP Golmer Weinberg als Rundkurs absolviert ­– jeweils einmal in jede Fahrtrichtung.

Im Starterfeld waren die Augen vor allem auf Fabio Schwarz gerichtet, den Sohn von Ex-Europameister Armin Schwarz. Der 17-Jährige startete nach zwei erfolgreichen Einsätzen im Rally3-Fiesta erstmals im fast 300 PS starken Rally2-Fiesta in Deutschland. Als Beifahrer hatte er Benedikt Preißmann an Bord, der den verhinderten Stamm-Co Dennis Zenz vertrat. Als härteste Konkurrenten galten vor allem die Mitsubishi-Piloten Marc Bach – schon mit zwei Gesamtsiegen im Schotter-Cup 2022 –, Raphael Ramonat, der Finne Petri Reinikainen, Ken Milde und Lokalmatador Matthias Koch.

Fabio Schwarz/Benedikt Preißmann

Schwarz mit fünf Bestzeiten

Bach fuhr dann auch auf der ersten WP Bestzeit und war genau zehn Sekunden schneller als Schwarz auf Platz zwei. Das Nachwuchstalent war auf dem Rundkurs auf einen Vordermann aufgelaufen und haderte zudem mit Leistungsverlust, was beides Zeit kostete. Nachdem das Motorenproblem behoben werden konnte, schlug Schwarz auf der zweiten Prüfung zurück und fuhr mit 6,8 Sekunden Vorsprung zu Bach die Topzeit. Mit seiner nächsten Bestzeit übernahm er auf der dritten WP schließlich die Führung. Daran knüpfte der Ford-Pilot nach dem Regrouping an. Er ließ drei weitere Bestzeiten folgen und fuhr bis ins Ziel ein Zeitpolster von 2.38 Minuten heraus. Für Schwarz war es der zweite Gesamtsieg bei einer Rallye, Mitte Juni hatte er bereits die Hunsrück Junior Rallye gewonnen.  „Das war ein tolles Wochenende“, freute sich der Youngster. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit einem so tollen Auto auf diesen schnellen Prüfungen zu fahren. Ich freue mich schon darauf, den Fiesta Rally2 das nächste Mal zu fahren.“

Marc Bach war am Ende mit Platz zwei ebenfalls zufrieden. Zwischenzeitlich um eine Position zurückgefallen, eroberten er und Beifahrer-Debütant René Fiegerth auf der letzten Prüfung den zweiten Platz zurück. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis“, so der Pilot aus Ziltendorf. „Ich hatte ursprünglich keinen Beifahrer und wollte den Start schon absagen. Dann bin ich aber mit meinem Mechaniker gefahren. Wir wollten einfach mal schauen, wie es läuft, und dass am Ende Platz zwei herauskommt, hatten wir nicht erwartet. Beim zweiten Durchgang auf dem Rundkurs sind wir ebenfalls auf andere Autos aufgelaufen und haben im Staub etwas Zeit verloren. Sonst lief aber alles gut.“

Marc Bach/René Fiegerth

Die Top 3 komplettierte das finnische Duo Petri Reinikainen/Timo Hallia, die auf der ersten Schleife einen Reifenschaden zu beklagen hatten. Als Vierte verpassten Mark Schindler und Stefan Pfister im Subaru Impreza das Podium nur um 5,9 Sekunden. Die Top fünf komplettierten die Bad Schmiedeberger Matthias Koch/Stephan Günther.

NC3 mit 29 Teilnehmern

Hinter Raphael Ramonat, der diesmal mit Vorjahressieger Marcel Eichenauer als Beifahrer antrat, wurden Robin Hofmann/Alicia Meyer-Scheel im BMW 318iS als NC3-Sieger starke Gesamtsiebte. Das Duo ließ 28 Klassenkonkurrenten hinter sich. Einen Rang dahinter platzierten sich die RC4-Gewinner Dirk und Jacqueline Knüpfer im Honda Civic. Weitere Klassenbeste waren Norbert Meyer/Steffen Schrön (BMW M3/NC2), Andreas Schramm/Sindy Schneider (VW Polo/NC4) sowie Alexander und Cornelia Klemm im ungewöhnlichen Fiat Panda (NC5).

Robin Hofmann/Alica Meyer-Scheel
Andreas Schramm/Sindy Schneider

Die Norddeutschen Ulf Semmelhaack/Peter Kroll holten sich im Subaru auf der letzten Prüfung Platz eins in der NC6, nachdem die lange Führenden Alois Scheidhammer/August Regner (Nissan 350Z) wegen einer gebrochenen Radaufhängung vorn rechts am Ende noch ordentlich Zeit verloren. In der NC8 triumphierte der Berliner Routinier Thomas Leonhardt zusammen mit Ehefrau Tanja im Audi A4. Keine Sieger gab es in der Klasse RC3: Die einzigen Starter, Patrick Pusch und Fabian Hoese, mussten ihren Ford Fiesta Rally3 schon vor der ersten Prüfung ohne Vortrieb abstellen.

Ulf Semmelhaack/Peter Kroll

Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images

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