Saisonfinale wird im Erzgebirge eingeleitet
- DRM-Führender Kreim will vorzeitig den Titelgewinn
- Lokalmatador Julius Tannert möchte sich mit DRM-Spitze messen
- Carsten Mohe will bei Heimrallye die Führung im ADAC Rallye Masters übernehmen
München. Die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM) und das ADAC Rallye Masters starten zur vorletzten Veranstaltung der Saison bei der ADMV Rallye Erzgebirge am 5./6. Oktober mit 69 Teilnehmern aus zehn Nationen. Dabei kämpfen acht Turbo-Allradler aus der Topklasse der R5-Fahrzeuge um den Gesamtsieg. Die DRM-Führenden Fabian Kreim / Tobias Braun (Fränkisch-Crumbach / Bückeburg) im Skoda Fabia R5 haben den in Sachsen den ersten Matchball und können sich bereits vorzeitig den Titel sichern. Starke Konkurrenz bekommen sie von Hermann Gassner / Ursula Mayrhofer (Surheim / Österreich) im Hyundai i20 R5 und dem Lokalmatador Julius Tannert (Zwickau), der erstmals mit einem Skoda Fabia R5 antritt. Gekämpft wird auch um Punkte in der 2WD-Wertung, die von Konstantin Keil / Stefanie Fritzensmeier (Niestetal / Bielefeld) im DS3 R3T Max angeführt wird. An beiden Veranstaltungstagen sind elf Wertungsprüfungen (WP) über rund 135 Kilometer im Wettbewerbstempo zurückzulegen. Der Servicepark im Gewerbepark „Stollberger Tor“ ist für viele Rallyebesucher ein Highlight, bei dem sie den Teams beim Arbeiten unmittelbar zusehen können. Darüber hinaus dürfen sich Rallye-Fans auf das 30-minütige DRM-Magazin „PS – Die Deutsche Rallye Meisterschaft“ freuen, das nach jeder Rallye immer sonntags um 7.30 Uhr auf n-tv ausgestrahlt und am darauffolgenden Samstag um 9.30 Uhr wiederholt wird.
Fabian Kreim möchte vorzeitig den Titelgewinn
Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz reist das Team von Skoda Auto Deutschland mit einem Vorsprung von 22 Punkten ins Erzgebirge. Hier möchte sich Fabian Kreim nach 2016 und 2017 seinen dritten DRM-Titel sichern: „Ich bin die Rallye zuletzt 2014 im Opel ADAM R2 gefahren und habe daher wenig Erfahrung. Dennoch sind wir nach unserem Sieg in der WRC2 bei der ADAC Rallye Deutschland gut aufgestellt und haben die Möglichkeit, vorzeitig die Meisterschaft zu gewinnen. Wir werden dabei natürlich die Konkurrenz im Blick haben. Daher ist uns ein zweiter oder dritter Platz lieber, als einen Ausfall zu riskieren“, so Kreim. Den vorzeitigen Saisonentscheid möchte sein engster Rivale, Hermann Gasser im Hyundai i20 R5, verhindern: „Wir konnten uns bisher bei jedem DRM-Lauf steigern und wollen das auch im Erzgebirge fortsetzen. Dank unserer Sponsoren konnten wir noch einen Testeinsatz im Rahmen des Mitropa Rallye Cups absolvieren. Wir werden alles daransetzen, die Titelentscheidung auf das Finale in Bayern bei der ADAC 3-Städte Rallye zu verlagern“, so Gassner.
Sächsische Teams wollen Podium erobern
Drei Teams aus Sachsen möchten bei ihrer Heimveranstaltung ebenfalls auf das Podium. Darunter auch Junior-WM-Pilot Julius Tannert (Zwickau), der sich mit seinem Skoda Fabia R5 mit der deutschen Rallyeelite messen möchte. „Ich sehe meine Zukunft in der Klasse der R5-Fahrzeuge und ich möchte diesen Aufstieg vorbereiten. Im kommenden Jahr möchten wir dann regelmäßig mit einem Allradler antreten. Die Rallye Erzgebirge ist für mich eine großartige Gelegenheit, jede Menge Erfahrungen mit dem neuen Arbeitsgerät zu machen“, erklärt Tannert. Im Kampf um das Podium möchte auch Philip Geipel (Plauen) eine Rolle spielen. In seiner Debutsaison belegt er derzeit den fünften Platz in der DRM. „Die Rallye Erzgebirge findet nur 60 km entfernt von meinem Wohnort Plauen statt. Bei meinem vierten Meisterschaftslauf möchte ich mit meinem neuen Skoda Fabia R5 Evo erneut an die gute Performance anknüpfen und wichtige Punkte sammeln“, so Geipel.
Ambitioniert tritt auch der Meisterschafts-Sechste Ron Schumann bei seiner Heimveranstaltung an. „Ich werde mit meinem neuen Copiloten Tim Rauber starten und teste ausgiebig. Nach der Rallye Sulingen gab es viel zu tun, um unsere Planung mit dem R5 für diese und die kommende Saison 2020 zu sichern, was uns vorläufig gelungen ist. Jeder in unserem Team freut sich auf die heimischen Fans und Freunde. Unser Ziel ist klar: Wir wollen unter die Top Fünf fahren“, so Schumann.
Abgerundet wird das starke Teilnehmerfeld in der Topklasse von dem VW-Piloten Dennis Rostek (Bückeburg) im VW Polo GTI R5, der derzeit den dritten Platz in der Meisterschaft belegt. Nach einer gelungenen Premiere im R5-Fahrzeug wird auch Björn Sartorius (Bickenbach) mit einem Ford Fiesta R5 an den Start gehen. Mit einem baugleichen Fahrzeug nimmt auch der Tscheche Karel Trneny an der Rallye Erzgebirge teil.
Kampf in Deutschlands beliebtester Rallye-Breitensportserie geht weiter
Neben den Top-Teams der DRM starten auch die Teams aus dem ADAC Rallye Masters. Beim vorletzten Lauf im Erzgebirge liegen Patrik Dinkel (Großheirath) im Mitsubishi Lancer und der Crottendorfer Carsten Mohe im Renault Mégane Maxi punktgleich an der Tabellenspitze. „Die ‚Erze‘ ist unsere Heimveranstaltung – und damit unser Saisonhighlight. Wir freuen uns wahnsinnig auf die Rallye, da uns immer sehr viele Freunde und Fans unterstützen. Ich bin auf die neuen Streckenabschnitte gespannt und hoffe, dass wir ohne Probleme ins Ziel kommen“, so Mohe. Interessante Duelle werden die Zuschauer in der Division 2 erleben, in der ein starker Wettbewerb zwischen den Mitsubishi Lancer Piloten Patrik Dinkel (Großheirath), Michael Bieg (Frielingsdorf) und Hermann Gassner sr. (Surheim) erwartet wird. „Unser Ziel ist es, die Führung in unserer Division sowie in den ADAC Rallye Masters zu behalten. Das wird bei Rallye Erzgebirge jedoch nicht leicht, da ich mit Ruben Zeltner neben meinen Markenkollegen einen sehr starken Konkurrenten habe“, erklärt Dinkel. Für die passenden Emotionen bei den Rallyefans wird Ruben Zeltner (Lichtentanne) im Porsche 911 GT3 sorgen, der aufgrund seiner spektakulären Fahrweise und des guten Porsche-Sounds als Publikumsliebling bekannt ist. „Wir freuen uns auf eine weitere Veranstaltung in unserer Heimat. Besonders die heimischen Rallyefans sorgen an den Prüfungen und im Servicepark für die passende Atmosphäre“, so Zeltner.
Finne Pietarinen möchte im ADAC Rallye Cup die Führung zurückerobern
Auch die Nachwuchspiloten des ADAC Rallye Cup greifen in Stollberg auf ihren identischen Opel Adam wieder an. In der ersten Saisonhälfte dominierten dabei der finnischen Rallyemeister Eerik Pietarinen und Grégoire Munster (Belgien). „Nachdem wir verletzungsbedingt pausieren mussten, freue ich mich jetzt auf die Rallye im Erzgebirge. Sicherlich ist Grégoire unser härtester Gegner“, so Pietarinen. Der Führende im ADAC Opel Rallye Cup, Grégoire Munster (Belgien) zeigt sich dank seines Vorsprungs von 22 Punkten relaxt: „Wir werden erneut angreifen und versuchen, die maximale Punktzahl zu holen. Unser Ziel ist der Gewinn des ADAC Rallye Cup“, erklärt Munster selbstsicher. Schnellstes deutsches Team sind derzeit Tim Wacker / Chioma Monix (Maikammer / Birresborn), die einen Lauf vor dem Saisonfinale auf dem dritten Platz mit 76 Punkten liegen. Ergänzt wird das Teilnehmerfeld im Erzgebirge durch den tschechischen Opel Rallye Cup, der auf baugleichen Fahrzeugen ausgetragen wird.
Zuschauerhighlights im Servicepark und in Stollberger Innenstadt
Als größter Anlaufpunkt für Rallyefans gilt in diesem Jahr der im Gewerbepark „Stollberger Tor“ gelegene Servicepark. Er ist ein guter Treffpunkt, um in jeder Servicepause (Freitag bis 19 und ab 22 Uhr sowie am Samstag um 13 und 16 Uhr) die Mechaniker bei der Arbeit zu beobachten. Gleich mehrfach erleben die Zuschauer die Teams bei zahlreichen Durchfahrten in der Stollberger City zwischen Herren- und Rathausstraße während des stattfindenden Bauernmarkts. Ergänzt werden die Rallye-Highlights in der Innenstadt von Stollberg am Freitagabend um den 4,5 kilometerlangen Innenstadtrundkurs (WP 2). Darüber hinaus sind Zuschauerpunkte an zahlreichen Wertungsprüfungen eingerichtet und im Programmheft beschrieben, das in der Rallyewoche an vielen Tankstellen im Erzgebirge, Chemnitzer Land und Chemnitz erhältlich ist.
Foto: Lothar Bökamp