DRMMagazin

Starkes DRM2-Feld: Keil und Co. sind dabei

Auch in der DRM2 füllt sich so langsam das Starterfeld. Neben Ex-Meister Konstantin Keil haben Marc Rettenberger, Patrick Pusch, die Schumann-Brüder bereits ihre Pläne bekannt gegeben. Mit Tom Kässer und Colin Dünker sind auch zwei schnelle Youngster am Start. Und was macht Publikumsliebling Raffael Sulzinger?

Bereits in den vergangenen Saisons hat die DRM2 viel Dramatik geboten. So entschied 2023 gerade ein einziger Punkt den Titelkampf in der Wertung für zweiradangetriebene Fahrzeuge. Aber auch die kommende Saison, die in knapp einem Monat (15.–16. März) im Erzgebirge beginnt, verspricht viel Spannung. Während Titelverteidiger Martin Christ noch an seinen Plänen für 2024 strickt, haben zahlreiche andere starke Fronttriebler-Spezialisten ihre Teilnahme bestätigt.

Dazu gehört auch Konstantin Keil, 2019 Sieger der 2WD-Wertung, wie die DRM2 bis 2021 noch hieß. Nach zwei Saisons im Mitropa-Cup, in denen er nur ausgewählte Läufe in Deutschland bestritt, kehrt der Routinier wieder auf die nationale Rallyebühne zurück. Während er in der DRM die langjährige Zusammenarbeit mit Stefanie Fritzensmeier fortsetzt, sitzt bei zusätzlich geplanten Rallye-70-Starts Jennifer Gräfe an der Seite des Hessen. “Wir haben im Ausland viel Erfahrung gesammelt”, so der 42-Jährige. “Vor allem beim Aufschrieb haben wir viel dazugelernt und uns eine ganze Ecke weiterentwickelt. Davon wollen wir jetzt profitieren.” Einsatzfahrzeug bleibt der Opel Corsa Rally4, mit dem Keil seit Sommer 2023 antritt. “Ich komme mit dem Opel inzwischen ganz gut zurecht. Bei unserem Gaststart beim DRM-Finale 2023 in Stemwede sind wir bereits eine DRM2-Bestzeit gefahren. Die Herausforderung ist es, diesen Speed über eine ganze Rallye abzurufen. Denn die Konstanz wird sehr wichtig sein. Wir sind mit dem Opel noch nicht ganz da, wo ich hin möchte, aber wir arbeiten dran und sind auf einem guten Weg.” Keil setzt 2024 auch auf seine Erfahrung: “So wie es aussieht, bin ich in diesem Jahr einer der ältesten DRM2-Piloten. Viele unserer Konkurrenten sind zehn oder mehr Jahre jünger. Primär wird es wichtig sein, regelmäßig anzukommen, keine Fehler zu machen und keine Ausfälle zu haben. Dann kann man am Ende vorne mitspielen. Ich glaube, wenn man sich regelmäßig unter den ersten Vier, Fünf platzieren kann, ist alles offen.”

Und sonst so?
Neben Keil haben weitere Fahrer ihre Teilnahme an der DRM2 bestätigt. So startet Mark Rettenberger, 2023 Tabellendritter und Sieger der Pirelli-Junior-Wertung, erneut zusammen mit Benedikt Preißmann im Ford Fiesta Rally4 von FT Motorsport. Das Ziel des 24-Jährigen: “An die Vorjahresergebnisse anzuknüpfen, um am Ende so weit wie möglich oben zu stehen.”

Patrick Pusch und Fabian Hoese starten in einem Opel Corsa von Schmack Motorsport (Foto: Lutz Bittag)

Patrick Pusch kehrt zurück
Sein Comeback in der deutschen Meisterschaft feiert Patrick Pusch. Der 36-Jährige ist nach langer Pause in den Rallyesport zurückgekehrt und bestreitet in diesem Jahr seine erste komplette Saison seit 2016. In der vergangenen Saison gelangen ihm bei sporadischen Starts mit einem Citroen DS3 R5 mehrere Podestplätze im Schotter-Cup. Nun tritt er – unterstützt von Co Fabian Hoese – mit einem Opel Corsa Rally4 von Schmack Motorsport an. “Für mich ist es keine Option, nur mitzufahren”, so Pusch, der 2015 den siebten Gesamtrang in der DRM belegte und die Citroen Racing Trophy gewann. “Wir möchten Ausrufezeichen setzen und auf das Podest fahren. Das Autofahren verlernt man grundsätzlich nicht, aber bis man die letzten Prozent aus dem Auto herausholt, dauert es etwas. Bei der ‘Erze’ erwarten uns Mitte März sicher wieder üble Bedingungen, vielleicht sogar Schnee. Daher heißt es dort mit Hinblick auf den Titelkampf: Kopf einschalten, ankommen und punkten. Ich freue mich vor allem auf die Rallye ADAC Mittelrhein. Ich kenne dort noch viele Prüfungen von der Rallye Deutschland. Diese sollten mir eigentlich liegen. Im Opel Adam Cup bin ich dort zwei Mal Zweiter geworden.”

Max und Felix Schumann starten jeweils mit einem Renault Clio Rally4

Schumann-Zwillinge, Kässer und Dünker ebenfalls am Start
Mit zwei Renault Clio Rally4 treten in diesem Jahr Max und Felix Schumann in der DRM2 an. Max, ADAC-Rallye-Masters-Sieger von 2017, teilt sich das Auto mit seinem langjährigen Beifahrer Kevin Lennartz, Bruder Felix vertraut auf die Ansagen von Routinier Alex Rath, der 2018 und 2021 mit Marijan Griebel deutscher Meister wurde. “Unser Ziel ist, dass zumindest einer von uns bis zum Saisonfinale um den Titel kämpft”, gibt Max Schumann die Zielsetzung vor.

DRM-Neulinge: Colin Dünker und Jonas Decker

Für Überraschungen sorgen könnten die Youngster Tom Kässer und Colin Dünker, die beide ihre erste DRM-Saison bestreiten. Der 26-Jährige Kässer gewann 2021 den DMSB Rallye Cup (DRC) und ist ehemaliger Sieger der ADAC Opel Rallye Academy. Er teilt sich einen Peugeot 208 Rally4 mit Stephan Schneeweiß. Colin Dünker feierte im vergangenen Jahr bei der Rallye Saarland-Pfalz bei einem Gaststart einen starken Einstand in der DRM2, als er das Feld sogar anführte, dann sein Auto aber wegen eines technischen Problems abstellen musste. Der 22-Jährige tritt in diesem Jahr erneut mit einem Ford Fiesta Rally4 an, Beifahrer bleibt Jonas Decker. „Wir wollen vor allem viel lernen“, so Dünker, der 2023 den ADAC Clubsport Rallye Sprint Cup dominierte und alle Läufe gewann. „Die meisten Rallyes sind für mich ganz neu und auch mit dem Fiesta bin ich erst eine Veranstaltung gefahren. Wir wollen immer ankommen und möglichst viele Punkte sammeln. Mein Highlight wird die Rallye ADAC Mittelrhein. Auf den ehamligen WRC-Prüfungen fahren zu können ist ein Traum.“

Raffael Sulzinger und Lisa Kiefer bestreiten nur ausgewählte Rallyes

Was macht Raffael Sulzinger?
Schlechte Nachrichten gibt es dagegen für die Fans von DRM2-Vizechampion Raffael Sulzinger und Partnerin Lisa Kiefer. Das Duo wird in diesem Jahr keine Meisterschaft bestreiten. „Wir haben uns aus mehreren Gründen gegen eine weitere DRM2-Saison entschieden”, so der Bayer. “Mit welchem Auto und welche Veranstaltungen wir fahren, steht aktuell noch nicht fest.”

Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images