Nick Loof: “Ich freue mich, dass es wieder losgeht!”
Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass Nick Loof zuletzt eine Rallye bestritten hat. Am kommenden Wochenende (3.–4. Mai) kehrt das Nachwuchstalent in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) ins Rallyeauto zurück.
Der 22-jährige Westfale wird ab dem zweiten Saisonlauf in Sulingen mit einem Opel Corsa Rally4 die DRM2 bestreiten – und zusammen mit seinem 20 Jahre alten Beifahrer Pascal Raabe eines der jüngsten Fahrercrews in der Meisterschaft bilden. Eingesetzt wird der knapp 210 PS starke Fronttriebler des Duos von Makrocarshamm, der Mannschaft des ehemaligen ADAC-Rallye-Masters-Gewinner Markus Drüge.
Beifahrer Pascal Raabe ist ein alter Bekannter Loofs und hat trotz seines jungen Alters bereits mehr als 50 Rallyes absolviert, darunter zahlreiche DRM-Läufe. “Ich habe mit Pascal 2022 bereits die 3-Städte-Rallye und den ERC-Lauf in Spanien bestritten. Wir sind im gleichen Alter, verstehen uns gut und arbeiten auch super zusammen. Pascal kennt eigentlich alle DRM-Läufe und weiß, wie diese ablaufen. Ich bin froh, ihn an meiner Seite zu haben.”
“Das Ziel ist es, wieder Spaß beim Rallyefahren zu haben – denn dann, da bin ich mir sicher, werden wir auch gute Ergebnisse einfahren.”, sagt Loof. Dass der Großteil der Rallyes im DRM-Kalender Neuland für den gebürtigen Bad Oeynhausener ist, sieht er nicht als Nachteil. “Ich kenne eigentlich nur Sulingen und Stemwede, sowie teilweise die Prüfungen der Rallye ADAC Mittelrhein, da ich dort 2018 im ADAC Opel Rallye Cup beim deutschen WM-Lauf gestartet bin. Aber ich kann mich schnell auf neue Gegebenheiten einstellen, daher sollte das nicht das Problem sein. Zudem bestreiten viele unserer Konkurrenten auch ihre erste komplette DRM-Saison und kennen viele Veranstaltungen noch nicht. Ich freue mich besonders auf mein Heimspiel, die Rallye Stemweder Berg, denn ich bin seit 2019 dort nicht mehr gestartet. Die Mittelrhein mit den Prüfungen in den Weinbergen wird sicher auch ein Highlight.”
Ein gutes Omen für eine erfolgreiche Saison des Duos Loof/Raabe ist das Einsatzauto – handelt es sich doch um genau den Opel, mit dem Martin Christ im vorletzten Jahr die DRM2-Wertung gewonnen hat. Loof: ”Ich denke, der Opel ist das richtige Auto, um vorne mitzufahren und gute Chancen zu haben. Mit Makrocars habe ich zudem ein gutes Team hinter mir, welches es mir sehr einfach macht mich aufs Fahren zu konzentrieren. Wir sind sehr motiviert und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam unser Potenzial ausschöpfen können.”
Bisher letzter Start in der ERC
Seine bisher letzte Rallye bestritt der Westfale im Oktober 2022 beim Saisonfinale der Rallye-Europameisterschaft (ERC), wo ihn ein technischer Defekt stoppte. Es war das ernüchternde Ende von zwei durchaus vielversprechenden, aber auch fordernden Saisons in der Junior-Wertung von Europas höchster Rallyeliga, in der Loof als Pilot der ADAC Stiftung Sport antrat. In seiner internationalen Debütsaison holte er 2021 mehrere Podestplätze und wurde Gesamtdritter der ERC3 Junior. Das zweite Jahr wurde von einem Unfall beim ERC-Lauf in Polen überschattet, der den Youngster verletzungsbedingt zum Auslassen mehrerer ERC-Läufe zwang. Eine anschließende Covid19-Erkrankung warf Loof zusätzlich zurück.
“Auch wenn das zweite Jahr nicht einfach war, habe ich in den beiden ERC-Saisons sehr viel Erfahrung gesammelt – vor allem was die Linie und den Aufschrieb angeht”, blickt Loof zurück. “Und durch die Zusammenarbeit mit M-Sport habe ich viel über die Abstimmung des Autos, aber auch über die Vorbereitung und den Ablauf einer Rallye gelernt.”
Vorfreude auf Sulingen
Nachdem er 2023 eine Saison aussetzte, kann Loof seine Rückkehr kaum erwarten: “Ich hatte in den letzten Jahren sehr viel um die Ohren und habe sehr viel gleichzeitig gemacht. Ich habe Fehler gemacht und gelernt, dass mein Team und meine Leistung darunter gelitten haben. Am Ende konnte nicht das herauskommen, was ich mir vorgestellt hatte. Daher entschloss ich mich, 2023 zu pausieren. Aber jetzt freue ich mich, dass es endlich wieder losgeht und ich wieder im Rallyeauto sitzen kann. Ich kann Sulingen kaum erwarten!”
Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images