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Timo Schulz kämpft sich nach dem Unfall in WP1 bis ins Ziel

Die Hoffnungen auf ein gutes Endresultat beim dritten Lauf zur Rallye-Junior-Europameisterschaft (JERC) im Rahmen der Royal Rally of Scandinavia erlitten für Timo Schulz (23, Siersburg) und seinen Beifahrer Michael Wenzel (46, Mehlingen) schon früh einen jähen Dämpfer. Bereits in der ersten Wertungsprüfung des Schotter-Spektakels rund um Karlstad wurde der Corsa Rally4 bei einem Überschlag schwer beschädigt. Das deutsche Duo schaffte es zwar noch bis ins Prüfungsziel, eine Weiterfahrt am ersten Rallye-Tag war aber nicht mehr möglich.

Ungeachtet der schweren Schäden am Auto und der Tatsache, dass Schulz/Wenzel für jede der sieben am ersten Rallye-Tag nicht bestrittenen Wertungsprüfungen jeweils zehn Strafminuten kassieren würden, machte sich die Mechaniker-Crew von Stohl Racing an die Arbeit, um ihrem Fahrerduo den Restart am zweiten Tag zu ermöglichen.

Das Vorhaben gelang, sodass Schulz/Wenzel ab WP9 am Samstagmorgen wieder ins spektakuläre Schotter-Geschehen eingreifen konnten. Der Lohn war am Ende auch die Teilnahme an der letzten Prüfung, der so genannten „Power Stage“, mit dem in Rallye-Kreisen legendären, an den unvergessenen Colin McRae erinnernden Sprung über „Colin’s Crest“. An EM-Punkte war angesichts des starken Teilnehmerfelds in der Junior-Europameisterschaft aber nicht mehr zu denken.

„Unsere Rallye hat leider sehr unglücklich begonnen“, schilderte Schulz. „Ich bin etwas zu schnell in eine Rechtskurve gefahren, worauf wir uns überschlagen haben. Riesendank an mein Team von Opel Motorsport und Stohl Racing, die einen Megajob gemacht und uns den Restart unter Super-Rally-Bedingungen am Samstag ermöglicht haben. Ich nehme auch diesen unglücklichen Vorfall als Lektion an und versuche, mich und mein Team in den letzten drei JERC-Rallyes der Saison mit starken Ergebnissen zu entschädigen.“

„Kleiner Fehler, große Wirkung“, kommentierte Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott. „Wenn man in diesem Klassefeld bestehen will, muss man eben von Anfang an ans Limit gehen. Der Grat auf diesem Niveau ist schmal. Einen Unfall in WP1 hatten wir in der Vergangenheit mit anderen Fahrern auch schon – und die wurden später sogar Junior-Europameister. Wichtig ist, dass man die eigenen Fehler erkennt und aus ihnen lernt.“

Nach drei Schotter-Wettbewerben in Serie finden die letzten drei JERC-Läufe des Jahres nun auf dem Schulz deutlich besser vertrauten Asphalt statt. Weiter geht’s in drei Wochen mit der Rally di Roma Capitale rund um die italienische Hauptstadt, die unter anderem am weltberühmten Kolosseum vorbeiführt.