Deutsche Rallye-Meisterschaft zu Gast bei der Ravenol DRC
Der fünfte Lauf zum Ravenol DMSB Rallye Cup bei der 34. Hunsrück-Rallye (25.05.2024) wird in die Geschichtsbücher eingehen. Erstmals nutzt die Spitze der Deutschen Rallye-Meisterschaft das Cup-Format als Sprint-Veranstaltung. Auf den acht Wertungsprüfungen über 67,3 Kilometer mit 9,8 Kilometern auf unbefestigtem Untergrund treten somit nicht nur die Cup-Teams, sondern auch die Top-Piloten der deutschen Rallye-Szene gegeneinander an.
Rallyeleiter Kim Oliver Rieth vom veranstaltenden STH Idar-Oberstein sagt: „Ich bin stolz auf unser Team. Nach der Rückkehr 2016 konnten wir uns kontinuierlich steigern und haben nun wieder einen Lauf zur DRM.“ Die ‚Hunsrück‘ war bis zum Zusammenschluss mit der ‚Deutschland‘ 2001 als Weltmeisterschaftslauf die höchstdekorierte deutsche Rallye und zählte zur Europa-Meisterschaft. „Da sich an unserem Rallye 70-Format nichts ändert, ist der Mehraufwand tatsächlich nicht ganz so hoch“, so Rieth, „beim DRM-Comeback haben wir ein bombastisches Starterfeld, alle Klassen sind super besetzt. Bei diesem Comeback helfen alle mit. Von den beteiligten Gemeinden und den Genehmigungsbehörden erleben wir ein sehr unterstützendes Miteinander.“
Um dem Ansturm der Teams gerecht zu werden, erhöhte der Veranstalter die Anzahl der maximalen Starter auf 125. Das riesige Feld wird vom amtierenden Meisterschaftsleader und Lokalmatadoren Marijan Griebel angeführt, der ebenso wie seine direkten Verfolger Julius Tannert und Dennis Rostek einen Skoda Fabia RS Rally2 pilotiert. Sieben weitere RC2-Boliden, 18 RC4-Autos und fast 100 weitere Teams versprechen ein spannendes Hunsrück-Rallye-Fest.
Pöttgen, Müller oder Schwarzmannseder – was geschieht an der Cup-Spitze?
Die Spitze im Ravenol DMSB Rallye Cup liegt eng zusammen, da aber die Saisonhalbzeit noch nicht erreicht ist, ist allerdings noch sehr vieles offen.
Mit 33.08 Punkten liegt Niklas Pöttgen an der Spitze, gemeinsam mit Lisa Jerrentrup pilotiert er in der seriennahen Klasse NC8 einen Seat Ibiza. „Durch die DRM-Teilnehmer ist das Niveau an der Spitze natürlich etwas höher, in unserer ‚kleinen‘ Klasse sind allerdings die bekannt schnellen Leute aus der Rallye 70-Szene unterwegs. Das Besondere an der Hunsrück ist immer schon die schöne Lage und Kulisse in Idar Oberstein und der Abschnitt im Steinbruch. Trotz der starken Konkurrenz wollen wir wieder die maximalen Punkte erreichen, um die DRC-Führung zu verteidigen.“
Rang zwei haben Kevin Müller und Co-Pilotin Stefanie Spreitzer inne. Sie treten in ihrem Daisy getauften Toyota GR Yaris in der Klasse NC2 an, um ihren bisherigen drei Klassensiegen mindestens einen vierten hinzuzufügen. „Das Besondere an der Hunsrück ist die Prüfung im Steinbruch und der vergleichsweise hohe Schotteranteil. Die schnellen Prüfungen auf den engen Wirtschaftswegen erfordern sehr viel Konzentration, jeder kleine Fehler wird sofort bestraft. Unser Ziel ist es natürlich, die Klasse wieder zu gewinnen. Bislang haben wir die höchste Durchschnittspunktzahl der gewerteten Läufe, diese virtuelle DRC-Führung wollen wir ausbauen.“
Die Punkte im Ravenol DRC werden nach der Platzierung in der jeweiligen Klasse in Relation zu den gestarteten Teilnehmern vergeben. Mit fast 30 Startern in der Klasse NC3 haben die Brüder Lars und Björn Schwarzmannseder in ihrem Renault Clio 3 RS die größte Konkurrenz, aber auch die größte Chance auf eine hohe Punkteausbeute. „Nachdem wir zuletzt mit einer abgerissenen Antriebswelle den ersten technischen Defekt mit dem Clio hatten, wollen wir auf den harten Strecken der Hunsrück vor allem ankommen. Nur wer ankommt, sammelt Punkte.“ Pilot Lars ergänzt: „Die Hunsrück ist immer das Highlight der Saison, jetzt gemeinsam mit den DRM-Teams natürlich noch mehr.“