Mitropa Rally Cup

Dominik Dinkel siegt bei der 12. Kärcher Rally Kumrovec 2023

Faustdicke Überraschung am Ende des ersten Tages: Dinkel/Winklhofer führen die Gesamtwertung der 12. Kärcher Rallye Kumrovec mit ihrem Ford Fiesta Rally2 an und gehen somit natürlich auch als Erste der Mitropa Rally Cup Wertung in die Übernachtungspause. Der Franke setzt in der Mitropa Rally Cup (MRC) Wertung auf 10 von 11 Sonderprüfungen die Bestzeit und gewinnt im Ziel mit 1:20.1 Vorsprung deutlich vor dem Ungar András Hadik. Im Gesamtklassement der Rallye muss er jedoch am Samstag den Sieg dem slowenischen Team Rok Turk/Blanka Kacin (Hyundai i20 N Rally2) mit nur 10,6 Sekunden Rückstand überlassen.

Einen starken Auftritt legt auch der junge Mark Škulj mit seinen gerade einmal 19 Jahren hin: Der Slowene fuhr mit seinem zweiradangetriebenen Opel Corsa Rally4 auf Rang 3 der MRC-Wertung vor Altmeister Hermann Gaßner. sen im Mitsubishi Lancer Evo X R4. Den fünften Rang erkämpfte sich der Ungar Zoltán László (Škoda Fabia Rally2 evo), der noch auf der letzten Prüfung Gaßner mit einem Rückstand von 0,5 Sekunden vorbeiziehen lassen musste. Beide Kontrahenten waren bis hierhin auf die Sekunde exakt gleichschnell.

Die Rallye war geprägt durch schnelle, schmale Asphaltstraßen. In der hügeligen Landschaft Kroatiens verdeckten zahlreiche Kuppen die Sicht auf die Strecke, so dass den Copiloten hier eine besondere Rolle zufiel. Nur bei exakten Ansagen des Streckenverlaufs waren die Fahrer in der Lage, das Potenzial ihrer Fahrzeuge auszunutzen. Durch das schneiden der den Kurven, das sogenannte „cutten“, wurde viel rolliger Split für die nachfolgenden Fahrzeuge auf die Strecke befördert, was eine entsprechend angepasste Fahrweise erforderte. Eine echte Herausforderung für die Teams aber „Rally at it’s best“.

In der MRC-Wertung für historische Fahrzeuge hatten sich nur zwei Teams auf den Weg nach Kroatien gemacht. Der Italiener Paolo Lulli mit Copilotin Paola Ferrari auf Peugeot 205 GTI 1.6 gewinnt die Wertung vor dem Ungar Huba Mang im Škoda Favorit mit einem Vorsprung von 1:34.6 Minuten.

In der Wertung zur Club-Championship geht der Sieg nach Italien. Das Team Federico Laurencich/Alberto Mlakar gewinnt im Peugeot 106 Rallye vor dem deutschen Team Martin Kainz/Melanie Kalinke im Mitsubishi Lancer Evo IX. Nachdem am Freitagabend Kainz noch mit fast einer halben Minuten Vorsprung führte, entschied sich dieser dann aber mit Blick auf die Meisterschaft, das Tempo aus Sicherheitsgründen zu reduzieren. Die schmalen Straßen kamen eher dem kompakten Peugeot 106 zugute. Maurizio Grigis (ITA) belegt mit einem Rückstand von mehr als 5 Minuten den 3. Platz.

Text: Lothar Bökamp
Foto: Paolo Drioli