Sulzinger/Kiefer steigen in die Rally2-Klasse auf
Raffael Sulzinger (ADAC Südbayern/MSC Dreiburgenland) und Lisa Kiefer (ADAC Pfalz/MC Haßloch) wagen den Aufstieg in die Rally2-Klasse. Die höchste Fahrzeugklasse unterhalb der Rally1-Prototypen der WRC-Werkspiloten. Erster Saisoneinsatz mit dem allradangetriebenen Ford Fiesta ist die Oster-Rallye des ASC Tiefenbach am kommenden Samstag (30. März).
Nach etlichen Jahren in diversen Frontantrieb-Klassen mit internationalen Siegen und Titel, startete das Team zuletzt in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM2). Trotz spektakulärer Einsätze, Spitzenergebnisse und den meisten Bestzeiten reichte es, wegen ziemlich viel Pech, jedoch hauchdünn nicht für den Titel. Nun schlagen die beiden ein neues Kapitel auf. „Wir standen vor der Wahl, ob wir nochmal mit dem Rally4 in der DRM2 antreten, oder uns im Rally2-Auto versuchen. Im Frontantrieb müssen wir nichts mehr beweisen und natürlich träume ich schon länger von der Top-Klasse. So entschieden wir die Chance gleich für die Oster-Rallye am Schopfe zu packen“, verrät Sulzinger. Neben den langjährigen, treuen Sponsoren konnten auch neue Partner für das Vorhaben gewonnen werden. So gehen die beiden am Karsamstag ab 12 Uhr mit einem Boliden aus der renommierten, österreichischen Rallye-Schmiede von Zellhofer auf die schnellen Wertungsprüfungen der Osterrallye, zu der über 100 Teams gemeldet haben.
Das wird gleich ein echter Prüfstein, denn die internationale Konkurrenz ist stark. In der Rally2-Klasse treten zehn Teams an – unter anderem der ehemalige ADAC 3-Städte-Rallye- Sieger Dominik Dinkel. Am Start ist aber auch der tschechische WRC3-Pilot Jan Černý, der auf die geballte Erfahrung unzähliger WRC- und ERC-Läufe vertrauen darf. „Wir sehen uns als Anfänger in diesem Feld“, betont Sulzinger, der bisher einmalig bei der „3-Städte“ 2016 mit einem R5 (dem Vorgänger-Modell der Rally2-Autos) im Einsatz war und damals eine starke Leistung abgeliefert hat. „Bei der Oster-Rallye wollen wir uns an die Zeiten der erfahrenen Konkurrenz ran arbeiten“, gibt sich Sulzinger kämpferisch.
Lisa Kiefer: „Für uns geht ein Traum in Erfüllung“
„Für uns geht jetzt ein Traum in Erfüllung“, sagt Lisa Kiefer. „Raffael freut sich sehr, mit diesem Top-Auto bei seinem Heimspiel am Start zu sein. Natürlich hat er auch ein bisschen Druck, denn wir möchten eine starke Leistung bieten und die Sponsoren überzeugen.“ Nimmt man die Osterrallye des Vorjahres als Gradmesser, stehen die Chancen nicht schlecht: Hier drifteten die beiden mit dem zweiradangetriebenen Rally4 auf den 2. Gesamtplatz und mussten nur dem österreichischen Staatsmeister Simon Wagner – in einem Rally2 den Vortritt lassen. „Deswegen hoffen wir schon, dass wir vielleicht sogar um die ein oder andere Bestzeit auf den Wertungsprüfungen mitfahren können“, gibt sich Kiefer optimistisch. „Wir möchten zum einen Spaß im Cockpit haben, jedoch natürlich auch erfolgreich sein.“
Denn mit einer starken Leistung im Osternest wollen Sulzinger und Kiefer gleich nach den Feiertagen mit den Partnern und Sponsoren die weiteren Schritte besprechen. Das Ziel ist ambitioniert. „Wir werden heuer keine Serie wie die DRM fahren. Das Ziel ist die Teilnahme an ausgesuchten Rallyes im Rally2-Auto, um weiter Erfahrung zu sammeln. Am Budget für dieses Projekt arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern und können dafür hoffentlich auch noch neue Sponsoren begeistern.“ Für ihren gemeinsamen Rally2-Traum werden Sulzinger und Kiefer alles geben. In Tiefenbach wollen sie am Samstag das erste Kapitel dafür schreiben.
Foto: Lothar Bökamp // ANTRIEB.MEDIA