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Doppeltes Pech für Müller Brothers bei Zagreb Delta Rally

Doppeltes Pech für die Müller Brothers Liam und Jonas (beide Hemhofen) bei der Zagreb Delta Rally: Nach starker Leistung in einem Feld von 48 Startern muss zuerst Jonas Müller nach der neunten Wertungsprüfung (WP) sein Auto mit einem Defekt abstellen. Auf der elften und letzten WP fällt dann auch Liam Müller in seiner Klasse führend nach einem Unfall aus.

Es war eines der Highlights im diesjährigen Rennkalender der Müller Brothers Jonas und Liam: die Zagreb Delta Rally am vergangenen Wochenende. Insgesamt waren 453 Kilometer rund um die kroatische Hauptstadt zurückzulegen, 120 davon in elf Wertungsprüfungen. Eine Veranstaltung auf Weltmeisterschaftsniveau – die WPs entsprechen größtenteils denen der Croatia Rally, einem Lauf der Rallye-WM. Entsprechend anspruchsvoll waren die WPs: viele mittelschnelle, teils nicht einsehbare Kurven in kurzer Folge durch das bergige und ländlich geprägte Umland von Zagreb. Höchste Ansprüche an Fahrer, Beifahrer und den Aufschrieb, vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen.

Unfall auf letzter WP kostet Liam Müller den Klassensieg

Das sind Bedingungen, die das Rallye-Herz von Liam Müller höher schlagen lassen. Gemeinsam mit Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) war er mit dem Opel Corsa Rally4 (156kW/212PS) von Anfang an konstant unter den besten drei seiner Klasse (RC4), übernahm ab WP6 sogar dauerhaft die Führung. “Wir sind viele Prüfungen mit sehr guten Zeiten gefahren, darauf sind wir extrem stolz”, so der 19-Jährige. Auch in der Gesamtwertung war er stets weit vorne zu finden, in WP6 sogar mit der zweitbesten Gesamtzeit. “Leider hat uns der Unfall dann einen Strich durch die Rechnung gemacht”, so der Franke, nachdem sich die erste Enttäuschung über den Ausfall gelegt hatte. In einer Kehre bremste er zu spät und rutschte in einen Baum. “Das ist sehr schade, das hätten wir gewinnen können.”

Jonas Müller vor Ausfall mit Top Ten-Zeit

Nach einem eher verhaltenen Start kam auch der 18-jährige Jonas, unterstützt von seiner Mutter Katharina Müller (Hemhofen) auf dem Beifahrersitz, immer besser mit der Strecke zurecht. “Ich musste erst wieder Vertrauen ins Auto und meine eigenen Fähigkeiten finden”, schilderte der junge Franke. “Ab WP2 konnten wir das Tempo anziehen und sind auch gleich bessere Zeiten gefahren.” In WP7 reichte es dann sogar für Platz acht des Gesamtklassements. “Das war eine tolle Sache nach den Rückschlägen der letzten Wochen”, freute sich der Nachwuchspilot. Leider ließ der nächste Rückschlag nicht lange auf sich warten. “Auf einem Schotterstück in WP9, einer steilen Stelle mit vielen Furchen und Wellen, habe ich einen heftigen Schlag gespürt”, erinnert sich Jonas. Seine erste Vermutung – ein Reifenschaden – bestätigte sich nicht. “Die Antriebswelle vorne rechts war abgerissen, Weiterfahrt unmöglich. Mit meiner Leistung bin ich aber trotzdem sehr zufrieden”, so Jonas nach dem Rennen.

Nächste Station: Rallye Casentino, Italien

Nächste Station für die Müller Brothers ist Italien. Dort starten sie bei der Rallye Casentino, die von 7. bis 8. Juli 2023 stattfindet. “In Zagreb haben wir gezeigt, dass wir ganz vorne mitfahren können – das wollen wir in Casentino wiederholen”, blickt Liam Müller voraus.