Kristóf Klausz gewinnt den Saisonauftakt des Mitropa Rally Cup 2022
Auf einem Škoda Fabia Rally2 evo setze der Vizemeister von 2019 ein deutliches Zeichen gegenüber seinen Konkurrenten. Bei der Rebenland-Rallye (18.-19.3.22) gewinnt er nicht nur die Mitropa Rally Cup (MRC) Wertung, der 25jährige Ungar fährt am Ende auch noch auf einen beachtlichen zweiten Gesamtrang bei diesem ersten Lauf zur Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft. Klausz siegt mit Mitropa Rally Cup mit einem Vorsprung von 5:42.0 Minuten vor dem zweitplatzierten Österreicher Julian Wagner, auf Rand 3 folgt der Deutsche René Noller (beide auf Opel Corsa Rally4).
Mitfavorit Nikolai Landa schied bereits auf der ersten Wertungsprüfung mit einem spektakulären Unfall in den Weinbergen aus. Die österreichische Crew blieb in ihrem Ford Fiesta Rally4 Gott sei Dank unverletzt. Bis zur vorletzten Wertungsprüfung sah Hermann Gaßner sen. mit Stammbeifahrerin Karin Thannhäuser als sicherer Dritter zur Übernachtungspause des ersten Tages aus, dann musste Gaßner jedoch aufgrund einer eingedrückten Ölwanne die Rally2-Regelung in Anspruch nehmen und zunächst den Schaden in der Nacht reparieren.
Am Ende des ersten Tages führt Kristóf Klausz vor Julian Wagner mit 2:06,4 Minuten Vorsprung, gefolgt von Mitropa Rally Cup Neuling Thomas Lorenz (Škoda Fabia S2000) aus Deutschland. René Noller und Hansi Retzer komplettieren die Top 5.
Zur Mittagspause übernimmt René Noller nach erneut sauberer Fahrt Position 3. Im weiteren Tagesverlauf muss Lorenz seinen Fabia S2000 allerdings mit Lichtmaschinenschaden abstellen. Retzer muss nach einem Unfall aufgeben.
Der Sieger der MRC-Wertung heißt am Ende des Tages Kristóf Klausz vor Julian Wagner – der darüber hinaus einen starken 5. Gesamtrang inmitten der Österreichischen Rallyeprominenz belegt. Auf Platz 3 folgt René Noller, hinter ihm hat sich Hermann Gaßner sen. nach seinem Ausfall wieder auf den 4. Platz vorgekämpft. Platz 5 sichert sich Stefan Göttig (DEU) im Škoda Fabia R5.
Das erwartete Duell zwischen Alfons Nothdurfter im Ford Sierra und Burghard Brink im Lancia Delta blieb aus. Bereits in der ersten Wertungsprüfung rutsche Nothdurfter auf dem rolligen Spilt von der Strecke und beschädigte das Auto dermaßen, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Der Italiener Muradore (Ford Escort RS) sorgte auf den Wertungsprüfungen 1 und 3 mit seinen Bestzeiten für ein Aufhorchen, konnte aber dem Team Burghard Brink/Lothar Bökamp in ihrem allradgetriebenen Lancia Delta Integrale 16V nicht wirklich etwas entgegensetzen. Sie siegten am Ende souverän mit einem Vorsprung von 2:33,5 Minuten vor Muradore in der historischen Wertung. Den dritten Platz belegte Mitropa Cup Wiedereinsteiger Aleš Jirátko sen. mit seinem BMW 2002 ti mit einem hauchdünnen Rückstand von nur 5,4 Sekunden.
Der Ungar Ariel Gyarmati mit Copilot György Kocsis (Mitsubishi Lancer Evo IX) lies nichts anbrennen und fuhr einen sicheren Start-Ziel-Sieg nach Hause. Ihm stets auf den Fersen der letztjährige Sieger dieser Kategroie Martin Kainz, der jedoch am Ende des ersten Tages bereits fast eine Minute Rückstand zu verzeichnen hatte. Ein spannendes Duell um den dritten Platz lieferten sich der Deutsche Rüdiger Dilg und der Tscheche Jiří Pertlíček jun. Nachdem Dilg den Tschechen zunächst in Schach halten konnte, zog dieser bei den Nachtprüfungen am Freitagabend an ihm vorbei. Erst zur Mittagspause des Folgetages gelang es Dilg wieder „seinen“ dritten Platz wieder einzunehmen. Nachdem Pertlíček in der 13. Wertungsprüfung jedoch mit Bremsproblemen aufgeben musste, waren die Positionen bezogen. Gyarmati siegt mit 3:50,7 Minuten Vorsprung vor Kainz und Dilg. Die Rebenland-Rallye in Österreich führte über insgesamt 16 Sonderprüfungen mit 165 Kilometern Länge durch die Südsteiermark. Start und Ziel der 10. Ausgabe dieser Rallye war das Weinörtchen Leutschach in direkter Nähe zur slowenischen Grenze.
MRC Results Rebenland-Rallye (AUT) 18.-19.03.2022
Mitropa Rallye Cup FIA
1. Klausz Kristóf/Csányi Botond (HUN) Škoda Fabia Rally2 evo 1:46;30,7
2. Wagner Julian/Ostlender Hanna (AUT/DEU) Opel Corsa Rally4 +5:42,0
3. Noller René/Lerch Jennifer (DEU) Opel Corsa Rally4 +9:13,4
4. Gaßner sen. Hermann/Thannhäuser Karin (DEU) Mitsubishi Lancer Evo X R4 +12:30,2
5. Göttig Stefan/Solbach-Schmidt Natalie (DEU) Škoda Fabia R5 +14:33,3
6. Irlacher Wolfgang/Cerny Karin (DEU/AUT) Honda Civic Type-R R3 +16:11,2
7. Keil Konstantin/Fritzensmeier Stefanie (DEU) Citroën DS3 R3T Max +18:45,9
8. László Zoltán/Balázs Zsolt László (HUN) Ford Fiesta Rally3 +19:13,9
9. Göttig Nicolai/Seidl Anna-Maria (DEU) Opel Adam R2 +28:51,7
10. Müller Liam/Müller Katharina (DEU) Opel Adam R2 +29:55,0
11. Rachner Olaf/Rachner Heike (DEU) Suzuki Swift Sport Mk4 +30:19,5
DNF Retzer Hansi/Holzer Lisa (DEU/AUT) Peugeot 208 R2
DNF Lorenz Thomas/Rauber Tim (DEU) Škoda Fabia S2000
DNF Landa Nikolai/Forstner Patrick (AUT) Ford Fiesta Rally4
Mitropa Rally Historic Cup (FIA App. K)
1. Brink Burghard/Bökamp Lothar (AUT/DEU) Lancia Delta Integrale 16V 2:08,19,4
2. Muradore Rino/Crosilla Simone (ITA) Ford Escort RS 1800 MKII +2:33,5
3. Jirátko sen. Aleš – Jirátko jun. A. (CZE) BMW 2002 Ti +2:38.9
4. Zacher Hans-Ulrich/Gräbner Katrin (DEU) Ford Escort RS 2000 MKII +11:52,6
5. Stietka Walther/Puff Wolfgang (AUT) Volkswagen Käfer 1302 S +23:05,5
6. Lulli Paolo/Sichi Alessio (ITA) Peugeot 205 GTI 1.6 +36:52,5
DNF Nothdurfter Alfons/Nolte Jürgen (AUT/DEU) Ford Sierra RS Cosworth 4×4
Mitropa Club Championship
1. Gyarmati Ariel/Kocsis György (HUN) Mitsubishi Lancer Evo IX R4 1:54:27,9
2. Kainz Martin/Moch Dietmar (DEU) Mitsubishi Lancer Evo VII +3:50,7
3. Dilg Rüdiger/Brandl Günter (DEU) Mitsubishi Lancer Evo VII +11:57,8
4. Weingartner Herbert/Kampner Manuela (AUT) Subaru Impreza GT +13:32,0
5. Schuck János/Gonda Dániel (HUN) Citroën Saxo VTS +29:33,6
6. Martinis Angelo/ Tiraboschi Stefano (ITA) Citroën Saxo VTS +38,52,4
DNF Pertlíček jun. Jiří/Orava Radim (CZE) Ford Fiesta Proto
Text: Lothar Bökamp
Fotos: Paolo Drioli/Claudio Pocar