M-Sport Ford mit Top-Fünf-Platzierung bei der Rallye Monte Carlo
M-Sport Ford ist bei der Rallye Monte Carlo erfolgreich in die neue Saison der Rallye-Weltmeisterschaft gestartet. Das Einsatzteam von Ford brachte beide Puma Hybrid Rally1 ins Ziel. Durch Platz fünf für Adrien Fourmaux/Alexandre Coria stehen nach dem Saisonauftakt auch wertvolle WM-Punkte auf dem Konto der britischen Mannschaft.
Sowohl Fourmaux/Coria als auch ihre auf Platz 20 gewerteten Teamkollegen Grégoire Munster/Louis Louka legten in den Seealpen ein eindrucksvolles Tempo vor und fanden bei dem anspruchsvollen Saisonauftakt immer die richtige Balance zwischen Vorsicht und Attacke. Wegen der ungewöhnlich warmen Witterung gab es bei der diesjährigen Ausgabe der „Monte“ ungewöhnlich wenig Schnee und Eis auf den Wertungsprüfungen (WP). Dennoch mussten sich die Crews im Cockpit mit einem kniffligen Wechsel von feuchten und überfrorenen Straßen auseinandersetzen – entsprechend große Bedeutung kam an allen vier Rallye-Tagen der richtigen Reifenwahl zu.
Adrien Fourmaux war über die gesamte Veranstaltung ebenso schnell wie clever und fehlerlos unterwegs. Mit einem hervorragenden fünften Platz und insgesamt elf WM-Punkten belohnte er sich für einen nahezu perfekten Saisonauftakt. Gleich nach dem Start der „Königin der Rallyes“ am Donnerstagabend hatte sich der Franzose auf Position fünf etabliert. Freitagvormittag lag er zwischenzeitlich sogar auf Rang vier und beendete die Etappe schließlich als Fünfter.
Bei seiner Vollzeit-Rückkehr in die Königsklasse kam er mit dem Rally1-Fahrzeug von Ford bestens zurecht, fuhr auf den Wertungsprüfungen konstant in die Top 5 und ließ auf fünften Wertungsprüfung (WP) mit der drittschnellsten Zeit aufhorchen. In der Folge sicherte der 28-Jährige seine Position ab und kontrollierte klug den Vorsprung auf den hinter ihm liegenden Andreas Mikkelsen. Die Freitagsetappe absolvierte Fourmaux ohne Zwischenfälle – Grund genug, dieser Strategie auch am Samstag zu folgen. Präzise und konstant schnell verteidigte er Position fünf, was ihm gemäß dem neuen Reglement die ersten acht WM-Zähler einbrachte.
Der Sonntag hielt mit der teils vereisten „Power Stage“ hoch zum Col de Turini noch einmal eine tückische Prüfung bereit. Erneut ließen die Bedingungen Fourmaux buchstäblich kalt. Er verpasste zwar knapp die dort vergebenen Bonuspunkte, verbuchte für seine Platzierung auf der Sonntagsetappe aber weitere drei Punkte auf seinem Konto.
Ebenso eindrucksvoll startete Teamkollege Grégoire Munster in seine erste Rallye Monte Carlo am Steuer eines Autos der Topkategorie. Auf den technisch schwierigen WP fand er mit dem Puma Hybrid Rally1 auf Anhieb einen guten Rhythmus. Trotz seines bewusst vorsichtigen Beginns legte er schon am Donnerstagabend WP-Zeiten auf dem Niveau der erfahreneren Takamoto Katsuta, Andreas Mikkelsen und Adrien Fourmaux vor. Auf einer Eisplatte, die auch einige weitere Crews auf dem falschen Fuß erwischte, rutschte der junge Belgier am Freitagvormittag von der Straße. Nachdem die Zuschauer vor Ort seinen Ford Puma Hybrid Rally1 wieder auf die Strecke bugsiert hatten, zeigte er sich von der Schrecksekunde gut erholt: Bis zum mittäglichen Servicehalt konnte er sich auf Position sieben zurückkämpfen, wenn auch mit mehr als einer Minute Rückstand auf seinen französischen Teamkollegen.
Offenbar beflügelt vom teaminternen Kräftemessen – und der cleveren Wahl eines weicheren Reifensatzes – fuhr der 25-Jährige auf der ersten WP des Samstags erstmals in seiner Karriere unter die ersten Drei einer WP. Mit dieser Leistung schob er sich auf Platz sechs nach vorn und lag damit beim Service zur Halbzeit der Etappe direkt hinter Fourmaux.
Beim Start in die zweite Schleife des Tages kostete ihn ein kleiner Fehler jedoch die große Chance auf ein Spitzenergebnis. Auf WP 12 erwischte er eine enge Linkskehre falsch – und diesmal fanden sich keine helfenden Hände am Straßenrand. Die Etappe war für ihn beendet und damit auch die Hoffnung auf WM-Punkte am Samstag.
Nach seinem Neustart am Sonntag fuhr Munster die Rallye so weiter, wie er und das Team sich das vorgestellt hatten: flott, aber ohne unnötige Risiken. Mit WP-Zeiten, die jeweils nur wenige Sekunden hinter denen seines Teamkollegen lagen, holte sich der Belgier noch einige Positionen zurück und schloss sein Debüt im Puma Hybrid Rally1 auf Rang 20 ab.
„Wir wollten hier beide Autos ins Ziel bringen, mit den Fahrern gemeinsam Erfahrung sammeln und zeigen, dass wir auch dieses Jahr konkurrenzfähig sind. Aus meiner Sicht haben wir das voll erreicht“, betont Richard Millener, Teamchef von M-Sport. „Beide Crews haben jeweils eine drittschnellste WP-Zeit markiert und eine nach wie vor ziemlich tückische Rallye Monte Carlo sehr vernünftig gemanagt. Ich freue mich für beide und auch für unser Team, das wie immer großartig gearbeitet und zwei absolut zuverlässige Autos vorbereitet hat. Natürlich finde ich es schade, dass Grégoire und Louis am Samstagnachmittag diesen Ausrutscher hinnehmen mussten – doch davon abgesehen gibt es nur positive Dinge, die wir zum nächsten WM-Lauf in Schweden mitnehmen können.“
„Ich möchte eigentlich mehr, aber als Start in diese Saison lief es wirklich gut“, zeigte sich Adrien Fourmaux mit Rang fünf zufrieden. „Wir haben uns die Rallye ausgesprochen gut eingeteilt, hielten uns immer direkt hinter den Top 4 und konnten am Sonntag zeigen, dass wir bei den Jungs ganz vorne mitmischen können. Das ist ebenso positiv wie die WM-Punkte.“
„Für uns ging es darum, Erfahrungen mit dieser schwierigen Rallye zu sammeln und aus meiner Sicht ist uns das gut gelungen“, bekannte Teamkollege Grégoire Munster. „Leider konnten wir die Samstagsetappe nicht beenden, aber wir haben viel gelernt und ein gutes Tempo vorgelegt. Dank unserer Crews, die den Aufschrieb und die Wetterbedingungen gecheckt haben, konnten wir mit einer drittbesten Zeit auch unser bisher bestes WP-Ergebnis auf WM-Ebene einfahren. Außerdem haben wir am Sonntag auf Thierry Neuville, immerhin Schnellster auf dieser Etappe, lediglich 0,5 Sekunden pro Kilometer eingebüßt. Damit steht jetzt unser erster WM-Punkt in der Königsklasse zu Buche – ohne den Fehler am Samstag wären es wohl mehrere geworden. Aber wir lernen permanent hinzu und hatten dank unseres Teams während der gesamten Rallye ein perfektes Auto zur Verfügung.“
Foto: M-Sport/Ford