WRC

Rallye-WM-Finale in Japan: M-Sport hat Respekt vor den schwierige Strecken im Land der Samurai

Zum Abschluss noch einmal komplettes Neuland: M-Sport Ford freut sich auf die Rallye Japan, das diesjährige Finale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Nach zwölf Jahren Pause kehrt der WM-Zirkus erstmals wieder in das Land der aufgehenden Sonne zurück. Die letzte Ausgabe dieses östlichsten aller WRC-Austragungsorte fand 2010 noch auf Schotterpisten statt. Nun stehen 19 Wertungsprüfungen (WP) auf den verschlungenen Asphaltpfaden rund um Toyota City nahe der Großstadt Nagoya auf dem Programm. Und die haben es ganz offensichtlich in sich: Genießt die Korsika-Rallye Frankreich bereits den Ruf, die „Rallye der 1000 Kurven“ zu sein, so könnte die Rallye Japan dies mit gefühlten 10.000 Kurven auf den insgesamt 283,27 WP-Kilometern glatt übertreffen.

Für den Ford Puma Hybrid Rally1-Fahrer Craig Breen aus Irland und seinen britischen Kollegen Gus Greensmith stellt die neue Streckenführung eine Herausforderung und eine Chance zugleich dar: Ebenso wie alle anderen Teilnehmer können sie sich ausschließlich anhand von Videos, die der Organisator im Vorfeld zur Verfügung gestellt hat, auf die Wertungsprüfungen vorbereiten – somit starten alle mit den gleichen Voraussetzungen. Da niemand über Erfahrungswerte aus den Vorjahren oder gar einen Aufschrieb verfügt, kämpfen alle Crews mit den gleichen Waffen. Talent und fahrerisches Können erhalten so einen noch höheren Stellenwert.

Besonders vorteilhaft könnte sich dies für Breen auszahlen, der in Japan erstmals mit James Fulton als Copilot antritt. Der Brite übernimmt von Paul Nagle, der nach der Rallye Spanien seine WM-Karriere beendet hat. Fulton hat sich intensiv auf die neue Aufgabe vorbereitet und seinem neuen Fahrer bereits während zahlreicher Testsessions mit dem Puma Hybrid Rally1 „vorgebetet“. Dabei profitierte er auch von der intensiven Unterstützung durch Nagle, der seinem Nachfolger auch in Japan beratend zur Seite stehen wird.

Für den Puma Hybrid Rally1 von M-Sport Ford ist die Rallye im Land der Samurai die letzte Veranstaltung einer langen Saison. Sein 1,6 Liter großer und rund 279 kW (380 PS) starker EcoBoost-Vierzylinder-Turbo wird von einem Hybridsystem unterstützt, das temporär bis zu 100 kW (136 PS) beisteuert. In der Summe steht den Rallye-Fahrern damit ein Allradantriebsstrang zur Verfügung, der bis zu 368 kW (500 PS) leistet. Und da die Fahrzeuge der Rally1-Topkategorie seit diesem Jahr CO2-neutralen Kraftstoff tanken, präsentiert sich die erste Liga des Rallye-Sports so umweltgerecht wie nie zuvor. Inklusive des Siegs beim WM-Auftakt, der Rallye Monte Carlo, hat M-Sport Ford im laufenden Jahr drei Podiumsplatzierungen, 27 WP-Bestzeiten und zehn Top-5-Resultate auf den sogenannten Power Stages erzielt.

„Es ist schön, dass wir nun endlich in Japan an den Start gehen können – die Vorbereitung auf diesen WM-Lauf, der zweimal wegen Corona abgesagt werden musste, hat sehr lange gedauert“, betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Jetzt freuen wir uns umso mehr, zumal es das ersehnte Heimspiel für unseren geschätzten Mitbewerber Toyota ist. Er hat ein tolles Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft hingelegt und es aus diesem Grunde umso mehr verdient, jetzt auch vor eigenem Publikum fahren zu dürfen. Auch wir werden alles daran setzen, die Saison mit einem starken Resultat zu beenden. Das würde uns einen guten Schwung für die Vorbereitung auf das kommende Jahr verleihen, die praktisch bereits begonnen hat. In diesem Zusammenhang möchte ich mich ausdrücklich bei allen Team-Mitgliedern von M-Sport Ford bedanken, die in den vergangenen Monaten aus dem einen oder anderen Grund eine wirklich schwierige Zeit durchgemacht und bravourös gemeistert haben.“

Craig Breen / Paul Nagle (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 42); WM-Rang: 7; Rallye-Japan-Starts: 0.

„Die letzte Rallye des Jahres ist für uns alle neu“, unterstreicht Breen. „Was wir bislang von den Prüfungen gesehen haben, verspricht keine leichte Aufgabe: Die Strecken sind unheimlich twisty und verlangen einen technisch sehr sauberen Fahrstil. Das könnte sich als die schwierigste Asphaltveranstaltung des Jahres entpuppen – also eine schöne Herausforderung. In Spanien haben wir gesehen, dass unser Puma Hybrid Rally1 auf festem Untergrund immer schneller geworden ist, das lässt uns hoffen. Daran wollen wir in Japan anknüpfen und das Jahr mit einem guten Ergebnis beenden.“

Gus Greensmith / Jonas Andersson (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 44); WM-Rang: 10; Rallye-Japan-Starts: 0.

„Ich habe schon immer davon geträumt, einmal nach Japan zu reisen – dort jetzt sogar eine Rallye zu fahren und danach noch Zeit zu haben, mir das Land anzugucken, ist fantastisch“, schwärmt Greensmith. „Ich denke, uns steht für den WM-Lauf ein starkes Paket zur Verfügung. Jetzt wollen wir das Beste daraus machen und das Finale mit einem Höhepunkt krönen.“

Foto: Lothar Bökamp / ANTRIEB.MEDIA