WRC

Toyota Gazoo Racing: Kalle Rovanperä gewinnt vorzeitig die FIA Rallye-Weltmeisterschaft

Nächster Titel für das Toyota Gazoo Racing World Rally Team: Kalle Rovanperä und Beifahrer Jonne Halttunen bleiben Weltmeister in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Der zweite Platz bei der erstmals ausgetragenen Mitteleuropa-Rallye durch Tschechien, Deutschland und Österreich reichte dem Duo zur vorzeitigen Titelverteidigung.

Nachdem sich Rovanperä 2022 zum jüngsten Rallye-Weltmeister aller Zeiten gekrönt hat, ist der 23-Jährige nun erst der sechste Fahrer in der WRC-Geschichte, der den WM-Titel erfolgreich verteidigen konnte. Toyota stellt damit das fünfte Jahr in Folge den Fahrer- und Beifahrer-Weltmeister. Zum dritten Mal in Folge holt das Team auch das Triple, nachdem es bei der letzten Rallye Chile vorzeitig die Herstellerwertung für sich entschieden hat.

Vor der länderübergreifenden Mitteleuropa-Rallye hatten nur noch Rovanperä und Elfyn Evans eine Titelchance. Auch wenn der schnelle Finne bei 31 Punkten Vorsprung nur vor dem Teamkollegen ins Ziel kommen musste, gab er von Beginn an Vollgas: Auf den nassen, besonders anspruchsvollen Asphaltstraßen Tschechiens gewann Rovanperä vier von sechs Etappen und führte am Ende des Tages mit 36,4 Sekunden Vorsprung. Ein Dreher am Samstagmorgen in Österreich kostete zwar Zeit, beeinträchtigte aber nicht die Weiterfahrt.

Der an Position drei fahrende Evans hatte nicht ganz so viel Glück: Nachdem er gemeinsam mit Co-Pilot Scott Martin auf der elften Wertungsprüfung (WP11) von der Straße abkam, musste das Duo vorzeitig aufgeben. Trotz des Restarts am Sonntag, durch den Evans auf der abschließenden Power Stage triumphierte und wertvolle Punkte sammelte, war die WM-Entscheidung gefallen: Rovanperä verzichtete auf riskante Manöver und fuhr den zweiten Platz und damit den Titel sicher ins Ziel. Für Rovanperä ist es bereits der siebte Podiumsplatz in dieser Saison, neben drei Siegen landete er bei allen zwölf Läufen unter den besten Vier.

Sébastien Ogier kämpfte sich nach einem frühen Rückschlag am Freitag mit vier Etappensiegen zurück und belegte den vierten Gesamtrang. Takamoto Katsuta belegte im vierten Toyota Yaris Rally1 Hybrid den fünften Platz.

„Kalle, Jonne, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des zweiten Fahrer- und Beifahrer-Titels in Folge! Als jüngster Weltmeister schien Kalle in der ersten Saisonhälfte etwas zu kämpfen zu haben. Aber er sammelte kontinuierlich Punkte und führte ab Mitte der Saison die Fahrerwertung an – das macht einen Champion aus“, erklärt Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „Was noch fehlt: Gemeinsam mit mir auf dem Podium zu stehen, deshalb freue ich mich auf Japan. Außerdem möchte ich Elfyn dafür danken, dass er bis zum Schluss nicht aufgegeben hat. Sein Fahrstil und der starke Siegeswille waren beeindruckend. Die Saison 2023 ist noch nicht vorbei.“

„Ich bin stolz auf Kalle und Jonne: Sie haben diese zweite Meisterschaft wirklich verdient“, so Teamchef Jari-Matti Latvala. „Kalle war während der Saison erstaunlich konstant. Dieser Titel war schwieriger als der letztjährige. Elfyn hat gute Arbeit geleistet und den Druck aufrechterhalten, aber Kalle hat es letztlich geschafft. Sein Ansatz ähnelte eher dem von Juha Kankkunen, der die benötigten Punkte berechnet, anstatt jeden einzelnen Sieg anzustreben. Nachdem wir uns alle drei Titel gesichert haben, werden wir ohne jeglichen Meisterschaftsdruck zur Rallye Japan zurückkehren und unsere Fahrer motivieren, dort auf Sieg zu fahren.“

Die diesjährige WRC-Saison endet mit der Rallye Japan vom 16. bis 19. November: Das Heimrennen auf den Asphaltstraßen in den Bergen der Präfekturen Aichi und Gifu ist anspruchsvoll, der Servicepark ist in Toyota City bei Nagoya ansässig.

Foto: Toyota Gazoo Racing