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Jan Černy gewinnt Dreiländerkampf in Tiefenbach

Die Tschechen Jan Černy und Ondřej Krajča siegen bei einer spannenden Oster-Rallye Tiefenbach. Nach einem engen Dreikampf setzte sich das Škoda-Duo gegen Dominik Dinkel/Johannes Kastl durch, während die Pechvögel Raffael Sulzinger/Lisa Kiefer auf der letzten Prüfung ausfielen. Rang drei ging somit an Daniel Mayer/Alessandra Baumann.

Sonniges Frühlingswetter begrüßte das stark besetzte Starterfeld am Karsamstag im Rallyezentrum knapp zehn Kilometer nördlich von Passau. Sechs schnelle und anspruchsvolle Prüfungen standen auf dem Plan. Angeführt wurden die 106 Teilnehmer von Jan Černy im Škoda Fabia R5, dem aktuellen Führenden der WRC3. Zwei deutsche Rallyeasse setzten auf Ford Fiesta Rally2 des österreichischen Teams ZMR: der zweifache deutsche Vizemeister Dominik Dinkel sowie Lokalmatador und DRM2-Vizechampion Raffael Sulzinger, der erstmals einen solchen rund 300 PS starken Allradler pilotierte. Insgesamt zehn Autos waren in der Topkategorie RC2 mit Teilnehmern aus Deutschland, Tschechien und Österreich am Start.

Dinkel startet furios, Sulzinger vorn dabei
Dinkel gelang ein fulminanter Auftakt und setzte sich mit zwei Bestzeiten an die Spitze des Feldes. Auf WP3 konterte Černy und übernahm zur Rallyehalbzeit die Führung – nur 0,7 Sekunden vor Dinkel. Sulzinger lag bei seiner starken Premiere im Rally2-Fiesta als Dritter ebenfalls in Schlagdistanz. Ihm fehlten weitere sieben Sekunden zur Spitze. Beim zweiten Durchgang gelangen Černy drei Bestzeiten. Der Tscheche baute damit seinen Vorsprung bis ins Ziel auf rund zehn Sekunden aus. Dinkel behauptete Rang zwei, während der immer besser mit dem ungewohnten Fahrzeug zurecht kommende Sulzinger zweimal nur knapp die Bestzeit verpasste. Doch auf der fünften Prüfung stellten sich plötzlich technische Probleme ein: Der Lokalmatador verlor rund 20 Sekunden. Auf der letzten WP musste Sulzinger dann wegen einer gebrochenen Zündspule endgültig aufgeben und verlor auf den letzten Kilometern den sicher geglaubten Podestplatz. Platz drei ging so an ein österreichisch-deutsches Duo: Daniel Mayer/Alessandra Baumann im Citroën C3 Rally2. Diese sorgten damit für ein Podium mit Teilnehmern aus drei Nationen.

Sulzinger zog dennoch eine positive Bilanz: “Wir waren bei unserer Premiere im Rallye2-Auto viel näher an der deutlich erfahreneren Konkurrenz als wir erwartet haben. Wir sind mehrere zweitbeste Zeiten gefahren, auf der vierten Prüfung fehlten uns nur 0,3 Sekunden zur Bestzeit – und dies obwohl mir ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Natürlich ist es ärgerlich am Ende auszufallen, aber wir haben gezeigt, dass das Potenzial da ist und wir auf Anhieb konkurrenzfähig waren. Das war das Wichtigste heute. Der Einsatz hat mir und meinen Sponsoren total gefallen.”

Dominik Dinkel freute sich nach einer fünfmonatigen Rallyeabstinenz über Rang zwei: “Nachdem ich berufsbedingt eine lange Pause eingelegt habe, bin ich mit meiner Performance durchaus zufrieden. Es gab ein paar kleinere Hoppalas, die etwas Zeit gekostet haben. Aber ich muss schon sagen, dass Černy verdient gewonnen hat, schließlich sitzt er ständig bei ERC- und auch WM-Läufen im Auto. Für mich war es jedenfalls nach der langen Pause wieder ein echtes Erlebnis mit viel Spaß.“

Hinter Černy, Dinkel und Mayer folgte mit Jakub Jirovec/Petr Jindra jr. ein weiteres tschechisches Škoda-Duo. Nur 0,3 Sekunden dahinter komplettierten Rudi Reindl/Michael Ehrle, die sich im NC1-Mitsubishi immer wieder mitten unter die RC2-Autos mischten, die Top fünf. Gesamtsechste und RC4-Sieger wurden Luca Waldherr, aktuell Zweiter der Österreichischen Rallye-Meisterschaft, und Angelika Letz (Opel Corsa Rally4). Dahinter folgten als Siebte bereits die NC3-Sieger Christian Allkofer/Kathrin Götzenberger im Renault Clio, die sich in der teilnehmerstärksten Klasse gegen 28 Konkurrenten durchsetzten. Patrick Bannert/Jenni Lerch (Honda) kamen als Achte ins Ziel, Robert Hordossy/Štěpán Palivec (Škoda Fabia R5) und Christian Wallner/Florian Konrad im Ford Fiesta Rally4 sahen als Neunte und Zehnte das Ziel.

Die RC3- und RGT-Klassensiege gingen an das Sohn-Vater-Gespann Nikolai und Günter Landa im Ford Fiesta Rally3 und Jiří Jirovec/Radana Hanáčková, die für die Premiere eines Alpine A110 RGT bei einer nationalen deutschen Rallye sorgten. Beste in der RC5 waren Tomáš Štuksa/Ondřej Novák. In den nationalen Klassen NC4, NC6 und NC8 setzten sich Stefan Bretzner/Melanie Heller (Opel Adam Cup), Reinhard Honke/Daniel Scharf (BMW M140i) und Willi Trautmannsberger/Cornelia Chudziak (Opel Corsa) durch.

Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images