Dahms und Schubert erneut mit starker Saison
Das Porsche-Duo Andreas Dahms/Paul Schubert beeindruckte auch 2022 mit einer starken Saison in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Die Norddeutschen waren nicht nur erneut beste Crew eines historischen Fahrzeugs, sondern errangen auch den dritten Gesamtrang in den neuen DRM Nationals. Für 2023 steht ein neues Fahrzeug in den Startlöchern.
Sie gehören zu den Publikumslieblingen auf den deutschen Rallyepisten. Wann immer Andreas Dahms und Co-Pilot Paul Schubert mit ihrem grünen Porsche 911 Carrera, Baujahr 1979, auf den Wertungsprüfungen unterwegs sind, sind ihnen Anfeuerungsrufe der Zuschauer sicher. „Wir werden auch im Servicepark immer wieder auf unser Auto angesprochen. Oft wollen Fans Fotos mit dem Porsche machen. Es freut uns natürlich sehr, dass er so gut ankommt“, sagt Dahms, der in der Nähe von Hamburg eine auf Porsche spezialisierte Werkstatt betreibt.
2022 war die zweite Saison des 58-Jährigen und seines 33 Jahre jüngeren Beifahrers auf nationaler Ebene. Im Vorjahr gewannen sie die erstmals ausgeschriebene Wertung für historische Fahrzeuge nach Anhang K, einen Titel, den sie in diesem Jahr souverän verteidigten. „Das war von Anfang an unser Ziel“, so Dahms. „Am Ende standen vier Siege und drei zweite Plätze in der DRM Classic auf unserem Konto, damit war uns nach der ADAC Saarland-Pfalz Rallye der Titel nicht mehr zu nehmen. Es war schade, dass unser größter Konkurrent Walter Gromöller nach seinem Unfall bei der Rallye Mittelrhein nur noch sporadisch antrat. Denn sonst wäre es sicher noch spannend geworden.“
Nach dem vorzeitigen Titelgewinn setzten sich Dahms/Schubert ein neues Ziel: eine Topplatzierung in den neuen DRM Nationals, der Nachfolgeserie des ADAC Rallye Masters. Die Breitensportmeisterschaft ist für national homologierte Fahrzeuge der Klassen NC1 bis NC9 ausgeschrieben. Punkte sammeln die Teams in ihrer Klasse, gewertet wird klassenübergreifend. Auch hier fuhren die beiden Schleswig-Holsteiner regelmäßig vordere Platzierungen ein. In der Klasse NC1, in der sie mit ihrem 3,2-Liter-Porsche antraten, holten sie in den sieben Saisonläufen vier Podestplätze und glänzten mit beeindruckender Zuverlässigkeit: Jedes Mal kam das Duo ins Ziel, etwas, was keinem anderen Team bei den DRM Nationals gelang. „Wir haben ganz bewusst auf unsere Zuverlässigkeit gesetzt“, so Dahms, der das Fahrzeug selbst vorbereitet. „Von den Zeiten konnten wir in unserer Klasse mit den Turbo-Allradlern wie dem Mitsubishi der späteren Nationals-Gewinner Sebastian Wolf und Andreas Luther nicht mithalten. Doch unser Trumpf war, dass wir uns keine Fehler geleistet haben und der Porsche absolut zuverlässig war.“ Bis zum Saisonfinale, der ADAC-3-Städte-Rallye, hielten Dahms und Schubert mit dieser Taktik das Titelrennen offen, am Ende sprang Gesamtrang drei heraus. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt Dahms. „Das ist ein schönes Ergebnis mit einem mehr als 40 Jahre alten Auto.“
Tschechien und Weinberge als Neuland
Auch ihre zweite DRM-Saison bot Dahms und Schubert besondere Momente. Die erstmals in Tschechien, Deutschland und Österreich ausgetragene 3-Städte-Rallye gehörte zu den Highlights. „Wir sind vorher noch nie in Tschechien gefahren. Die Prüfungen dort waren sehr anspruchsvoll. Und der Regen am Samstag sorgte für sehr schwierige Bedingungen, das war in einem Auto ohne Allrad nicht einfach“, blickt Dahms zurück. „Aber auch die Rallye Mittelrhein mit ihren aus der Rallye-WM bekannten Prüfungen in den Weinbergen der Mosel waren etwas ganz Besonderes. Solche Prüfungen waren für uns völliges Neuland, denn in Norddeutschland gibt es nichts Vergleichbares.“
Vorbereitung für 2023 hat begonnen
Dahms und Schubert wollen auch im kommenden Jahr in der DRM antreten. Über den Winter baut das Duo aus Schleswig-Holstein dafür ein neues Auto auf – natürlich wieder einen Porsche. „Wir arbeiten gerade an einem Porsche GT3“, verrät Dahms. „Dann haben wir für 2023 noch eine andere Option, was das Fahrzeug angeht. Das Auto soll bis zum Saisonauftakt im Erzgebirge Ende März fertig werden. Wir warten noch auf ein paar Teile, aber wir sind zuversichtlich, dass alles klappt.“
Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images