R5-Festival bei der Rallye Sulingen

Die 32. ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ läutet die zweite Hälfte der ADAC Rallye Masters und der Deutschen Rallye Meisterschaft ein. Außerdem ist die Internationale Niederländische Meisterschaft und der ADAC Rallye Cup fester Bestandteil der diesjährigen Veranstaltung. Knapp 60 Teams aus neun Nationen werden vom 08.-10. August in und um Sulingen erwartet.

Los geht es bereits am Donnerstag mit dem sogenannten Shakedown in Lindern. Hier haben die Teams von 17:00 bis 20:00 Uhr die letzte Gelegenheit vor dem offiziellen Teil einige Testfahrten durchzuführen. Am Freitag startet die Rallye um 17:01 Uhr auf dem InForma-Gelände in Sulingen. Danach stehen mit den Prüfungen „Dillenberg“ und „Nechtelsen“ zwei Wertungsprüfungen auf dem Zeitplan. Diese werden je zwei Mal gefahren.

Am Samstag werden weitere neun Prüfungen absolviert. Darunter auch das Herzstück der Sulinger Rallye – das sogenannte „IVG-Gelände“. Mit 25 Kilometern Länge ist diese Wertungsprüfung die längste und wohl anspruchsvollste der Rallye. Auch hier werden zwei Durchgänge gefahren. Die weiteren Prüfungen finden rund um Brake, Sudbruch und Wedehorn statt. Den Abschluss bildet die WP 13 – Sulingen. Der bei vielen Zuschauern beliebte Rundkurs wird in diesem Jahr als Finale gefahren. Die Siegerehrung findet im direkten Anschluss ab 19:03 Uhr auf der Diepholzer Straße statt.

Aus Dreiländerkampf wird internationale Top-Veranstaltung

Wenn es um den Gesamtsieg bei der Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ in den vergangenen Jahren ging, so dominierten hier Top-Teams aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Deshalb sprach man auch vom „Dreiländerkampf“ in Sulingen. In diesem Jahr werden sogar Starter aus Großbritannien oder Norwegen erwartet. Insgesamt werden in Sulingen zwölf R5-Boliden am Start stehen. Das ist die höchste und leistungsstärkste Klasse, die in Deutschland zu gelassen ist.

Die Top-Favoriten für den Gesamtsieg 2019 kommen dennoch aus Deutschland. Der Deutsche Rallyemeister der Jahre 2016 und 2017 Fabian Kreim mit Beifahrer Tobias Braun im Skoda Fabia R5 hat bereits die ersten beiden DRM-Läufe, die Saarland-Pfalz Rallye sowie die Rallye Stemweder Berg gewinnen können und volle Punkte für die Meisterschaft eingefahren. Er liegt in der DRM-Wertung deshalb in Führung.

Sein stärkster Konkurrent wird sicher der Lokalmatador Christian Riedemann mit Beifahrer Michael Wenzel in dem vom belgischen Team BMA eingesetzten VW Polo GTI R5 sein. Der vorzeitige Abbruch der Sachsen-Rallye sowie ein technischer Defekt bei der Rallye Stemweder Berg haben verhindert, dass Christian schon vorzeitig in den Kampf um die Deutsche Rallye Meisterschaft eingreifen konnte. Christian hat bereits 2012 und 2016 die Sulinger Bärenklaue für sich entscheiden können und möchte diesen Erfolg gerne wiederholen.

Der nächste im Bunde der deutschen Top-Fahrer ist der Deutsche Rallyemeister aus dem Jahr 2009 Hermann Gassner jr. . Mit seiner langjährigen Co-Pilotin Ursula Mayrhofer aus Österreich und dem starken Hyundai i20 R5 wollen auch sie um den Gesamtsieg mitkämpfen. Sie haben schon den 3. Gesamtrang bei der Saarland-Pfalz sowie Platz zwei bei der Rallye Stemweder Berg im Gepäck und belegen derzeit Platz zwei in der Deutschen Meisterschaft.

Immer auf der Rechnung haben sollte man aber auch Philip Geipel und Katrin Becker-Brugger. Das deutsche Team geht erstmalig mit der neuen Generation, dem Skoda Fabia R5 evo an den Start. Mit Platz vier im Saarland hat Philip bereits gezeigt, dass er nicht nur auf der Rundstrecke schnell ist. Ebenfalls gut dabei ist Ron Schumann im Skoda Fabia R5. Mit Platz sieben bei der Saarland-Pfalz und Platz drei in Lübbecke hat auch er gezeigt, dass er jederzeit in die Top–5 hineinfahren kann. Sie belegen derzeit Gesamtrang vier in der Deutschen Rallye Meisterschaft. Auch Dennis Rostek aus dem benachbarten Bückeburg ist mit neuem Co-Piloten Helmer Hinneberg vom bewährten Mitsubishi Lancer Evo X für 2019 auf einen nagelneuen VW Polo GTI R5 aufgestiegen. Im Saarland sind sie leider wegen eines Getriebeschadens ausgefallen, aber in Stemwede haben sie mit Gesamtrang vier gezeigt, dass auch sie immer mit bei der Musik sind. Im selben Gefährt – dem VW Polo GTI R5 – wird in Sulingen erstmalig Björn Satorius gemeinsam mit Beifahrer Dennis Zenz Platz nehmen.

Da die Sulinger Rallye auch der vierte Lauf für die Open Nederlands Rally Kampioenschappen ist, kommen dieses Jahr auch ein paar Top-R5-Teams aus unserem Nachbarland nach Sulingen. Als erstes zu nennen sind die in der Meisterschaft führenden Bob de Jong mit seinem belgischen Beifahrer Bjorn Degandt im Hyundai i20 R5. Bei den ersten beiden Läufen der Meisterschaft, der Zuiderzee Rally sowie der ELE Rally, konnten sie jeweils Gesamtplatz zwei einfahren. Beim letzten Lauf, der GTC Rally, sprang sogar der Gesamtsieg heraus. Auch die Drittplatzierten starten ebenfalls in Sulingen. Kevin van Deijne mit Co-Pilot Hein Verschuuren im Skoda Fabia R5 belegten bisher zwei Mal Platz drei bei den ersten Läufen. 2018 belegte Kevin als zweitbestes niederländisches Rallyeteam Gesamtrang sechs bei der Sulinger Bärenklaue.

Erstmals in Sulingen am Start ist Kristian Poulsen aus Dänemark. Mit dem von Wevers-Motorsport aus Holland eingesetzten Skoda Fabia R5 konnten er und Beifahrer Ole R. Frederiksen alle bisherigen Läufe zur Dänischen Rallye Meisterschaft 2019 mit einem Sieg beenden und führen somit souverän die Dänische Rallye Meisterschaft an. Mit Neil Simpson und Frank Tore Larsen sind weitere internationale Top-Teams aus Großbritannien und Norwegen am Start in Sulingen.

Aber vielleicht spielt ja auch ein Team aus der Division 2 eine Rolle. Denn in der sogenannten „Mitsubishi-Klasse“ tummeln sich auch so einige Top-Teams wie z.B. der vierfache Deutsche Rallyemeister und mehrfache Mitropa-Cup-Sieger Hermann Gassner sr. mit Copilotin Jasmin Kramer im Mitsubishi Lancer Evo X R4. Auch Hermann hat die Sulinger Rallye bereits in den Jahren 2006 und 2013 gewinnen können und kennt die Tücken des berüchtigten IVG-Geländes.

Einheimische Teilnehmer bei der Rallye Sulingen

Christian Riedemann vom veranstaltenden Club, der Motor-Sport-Gemeinschaft Sulinger Land e.V. im ADAC, startet mit seinem bewährten Beifahrer Michael Wenzel aus Mehlingen in der Division 1. Sie treten in diesem Jahr mit einem VW Polo GTI R5 vom BMA-Team aus Belgien an, der vom erfahrenen Rallyefahrer Bernard Munster aufgebaut wurde. Der vorzeitige Abbruch der Sachsen Rallye sowie ein technischer Defekt bei der Stemweder Berg haben verhindert, dass Christian in den Kampf um die Deutsche Rallye Meisterschaft 2019 eingreifen konnte. Doch in Sulingen soll sich das ändern. Christian hat bereits 2012 und 2016 die Sulinger Bärenklaue für sich entscheiden können.

In der Division 4 sind gleich drei Teams von den benachbarten Clubs MSC Siedenburg und AMC Asendorf am Start. Alle vertreten ebenfalls wie Riedemann/Wenzel den ADAC Weser-Ems. Als erstes zu nennen wären Nico Knacker vom MSC Siedenburg mit Beifahrerin Ella Kremer aus Friedrichsruhe. Dieses Jahr ist Nico in der FIA Junior Rallye Weltmeisterschaft am Start. In dieser Serie gespickt mit vielen Top-Teams aus aller Herren Länder, erreichte er bisher einen 12. Platz bei der Rallye Schweden sowie jeweils Platz neun bei der Rallye Korsika und der Rallye Sardinien. Momentan belegt Knacker Platz zwölf in der Junior Rallye Weltmeisterschaft. Eine Woche vor der Sulinger Rallye ist Nico gemeinsam mit Beifahrer Michael Wenzel noch am Start der Rallye Finnland, dem vierten Lauf zur JWRC. In Sulingen sind Knacker/ Kremer mit einem Citroën C2 R2 Max von Christian Riedemann dabei.

Auch Matthias Rathkamp vom AMC Asendorf startet hier mit Nicos Schwester Larissa Knacker vom MSC Siedenburg in einem Ford Fiesta ST. Sie starten vorwiegend im DMSB Rallye-Cup-Nord und konnten diesen sogar im Jahr 2017 für sich entscheiden. Auch sie kennen das berühmte IVG-Gelände in Steyerberg und werden deshalb auch in dieser Klasse ein Wörtchen mitzureden haben.

Ein Newcomer Team kommt ebenfalls vom AMC Asendorf. Christian Lemke startet dieses Jahr mit Mika Jordan in der ADAC Rallye Masters. Wie schnell die beiden im Opel Adam R2 sind, haben sie mit Platz zwei in ihrer Klasse bei der Rallye Stemweder Berg bewiesen. Derzeit belegen sie Gesamtrang acht in der ADAC Rallye Masters. Ein spannender Dreikampf in Division 4 ist damit vorprogrammiert.

Schöne Schmuckstücke in Sulingen

Bei der 32. ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ sind in diesem Jahr knapp 60 Fahrzeuge aus neun Nationen am Start. Aber nicht nur die modernen „High-Tech-Fahrzeuge“ sind zu bewundern, sondern auch einige Rallyeboliden der 70er, 80er und frühen 90er Jahre. So ist es sicher einen Abstecher in den Servicepark auf dem InForma-Gelände wert, um sich diese wunderschönen und interessanten Rallyewagen vergangener Jahre einmal aus der Nähe zu betrachten. Sie werden je nach Leistung den vorgegebenen 6 Divisionen zugeordnet.

Gerd Sonntag aus Gütersloh mit Beifahrer Jürgen Nolte aus Oerlinghausen waren schon einige Male bei der Sulinger Rallye am Start. Auch dieses Jahr bringen sie ihren altbekannten Mitsubishi Lancer 1600 GSR aus dem Jahr 1976 mit. Ein sehr erfolgreiches Rallyefahrzeug vergangener Tage steuern die niederländischen Teams Thom de Jong mit Beifahrer Sjoerd Weernink aus Delden sowie Pierre Brouwer mit Paul Helmink aus Meppel. Diese beiden Teams treten mit einem 300 PS-starken Volvo 240 Turbo Baujahr 1975 an.

Aber auch die schönen BMW M3 der E30-Reihe mit ihrem kernigen Sound werden die Fans begeistern. Ein solches Fahrzeug aus dem Jahre 1989 bringt der Niederländer Niels Kroeze mit seiner dänischen Beifahrerin Jeanette Kvick an den Start.

Allein für diese Fahrzeuge lohnt sich schon ein Besuch im Service-Park auf dem Informa-Gelände.