So plant Pole Promotion die DRM-Titelverteidigung

Im vergangenen Jahr war Pole Promotion das erfolgreichste Team in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Der neue Teammanager Christian Riedemann erklärt, wie die Mannschaft auch in diesem Jahr ganz vorn mitkämpfen will.

2023 war die bisher beste Saison von Pole Promotion in Deutschlands höchster Rallye-Liga: Marijan Griebel und Tobias Braun holten mit drei Gesamtsiegen den ersten Meistertitel für die Bückeburger, zudem gewann Teamchef Dennis Rostek zum zweiten Mal in Folge die DRM Trophy. Auch in dieser Saison setzt Pole Promotion drei Fahrzeuge ein: Griebel/Braun starten erneut in einem Skoda Fabia RS Rally2, während Dennis Rostek mit seinem neuen Co Stefan Kopczyk erstmals auch auf das neueste Rallyeauto des tschechischen Herstellers umsteigt. Wie im Vorjahr pilotiert Fred Teschner einen Fabia älterer Bauart, nun aber mit Nico Otterbach als Beifahrer.

Als neuen Teammanager verpflichtete Pole Promotion Christian Riedemann. Der Niedersachse war im vergangenen Jahr noch einer der härtesten Rivalen von Griebel im Titelkampf, nun wechselt er vom Platz hinterm Lenkrad in die Teamorganisation. Riedemann: “Eine komplette DRM-Saison mit sieben Läufen wäre für mich nicht finanzierbar gewesen. Nach 18 Jahren als Fahrer war ich auch etwas müde, erneut Sponsoren zu suchen und Türklinken zu putzen. Ich habe im Winter Gespräche mit Dennis Rostek geführt, und wir kamen zu dem Schluss, dass ich das Rallyeteam von Pole Promotion mit meiner Erfahrung unterstützen kann. Ich werde erstmal nur bei kleineren Rallyes selbst fahren, dann vor allem mit meinem eigenen Auto.” Riedemanns Aufgabenbereiche sind vielseitig: “Ich kümmere mich um die Personalplanung, aber auch um die technische Seite und Ersatzteilbeschaffung. Ich werde die Fahrer bei den Rallyes betreuen und die Koordination mit dem Veranstalter übernehmen. Das Organisieren liegt mir, auch hauptberuflich habe ich viel mit Planung zu tun.”

Die Saisonziele sind hoch: Für Griebel und Braun ist die erneute deutsche Meisterschaft die Vorgabe, Rostek/Kopczyk wollen im neuen DRM Masters um den Titel kämpfen und Gentleman-Fahrer Teschner soll seinen Aufwärtstrend in der Trophy-Wertung fortsetzen. Mit Nico Otterbach hat Teschner nun einen alten Bekannten Riedemanns an seiner Seite: Nico Otterbach war im vergangenen Jahr noch Beifahrer des Niedersachsen, zusammen gewannen sie die Rallye Sulingen. “Fred wird sicher von Nico profitieren. Denn Nico ist nicht nur ein guter Beifahrer, sondern ist auch selbst hinter dem Lenkrad schnell – wie er 2023 mit dem Gewinn des DRC unter Beweis gestellt hat. Nicos Input wird sehr wertvoll für ihn sein. Unsere beiden anderen Crews sind sehr erfahren und werden sicher wieder um Topplatzierungen mitkämpfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch 2024 schöne Erfolge holen werden.”

Kooperation mit BRR
Auch auf technischer Seite hat sich bei Pole Promotion über den Jahreswechsel etwas getan. Bei der Betreuung der Rallyeautos arbeitet der Rennstall nun mit der Mannschaft des österreichischen Rallye-Rekordmeisters Raimund Baumschlager zusammen. Bereits im Januar gab es die Premiere dieser Kooperation, als Dennis Rostek bei der Jänner-Rallye, dem Auftakt der österreichischen Meisterschaft, mit BRR-Support antrat. “70 bis 80 Prozent der Mechaniker kommen von Pole Promotion”, erklärt Riedemann. “BRR unterstützt uns mit weiterer Manpower und einem Ingenieur, der auch die neuesten Software-Updates aufspielen kann. In der Vergangenheit hatte Pole Promotion oft Ingenieure, die auch Rundstrecke gemacht haben, jetzt haben wir einen Techniker, der sich voll auf Rallye konzentriert. Zudem unterstützten wir uns gegenseitig mit Ersatzteilen. So kann BRR auf unsere Bestände zurückgreifen, wenn etwas gebraucht wird, und umgekehrt. So müssen wir nicht beide so große Mengen an Teilen vorrätig halten.”

Erfolgreiche Generalproben
Bei der Welfen-Winter-Rallye in Oschersleben Ende Februar und bei der Rallye Kempenich Anfang März, wo Riedemann erstmals in seiner neuen Rolle im Einsatz war, ist Pole Promotion bereits erfolgreich in das Jahr gestartet. Griebel siegte zweimal in Oschersleben und in Kempenich, Rostek holte in Sachsen-Anhalt einen Sieg und belegte in der Eifel Platz zwei. “Kempenich war für mich ein guter Einstieg”, so Riedemann. “Das Wochenende ist gut verlaufen, ich habe das Team kennengelernt und schon gesehen, dass alle an einem Strang ziehen. Das ist mir sehr wichtig. Alle sollen Spaß haben, für das Team zu arbeiten. Denn das ist ein wichtige Voraussetzung, auch in diesem Jahr erfolgreich zu sein.”

Text und Fotos: Lars Krone/Power Stage Images