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Turbulenter Saisonstart für Hamadeh-Spaniol im Erzgebirge

Den Startschuss zur Deutschen Rallye-Meisterschaft 2024 gab die 59. Rallye Erzgebirge. Klassisches und unvorhersehbares „Erze“-Wetter sorgte für viele Ausritte sowie einen wahren Reifenpoker im gesamten Teilnehmerfeld.

Für DRM-Nationals-Titelverteidiger Tarek Hamadeh-Spaniol und Co-Pilot Henry Wichura war der Meisterschaftsauftakt gleichzeitig der erste Rollout für die neue Saison. Die Rallye begann am Freitagabend bereits mit einer anspruchsvollen Wertungsprüfung über schmale Plattenwege. „Einmal die Linie verfehlt, ist die Chance auf einen Plattfuß unheimlich hoch. Wir sind allerdings trotz mehrerer Überholmanöver gut durch den Abend gekommen und übernachten auf dem zweiten Platz in der Klasse NC4 “, so Henry im Ziel der ersten Etappe.

Auch die Samstagsetappe startete in Oberdorf mit einer Wertungsprüfung gesäumt von spitzen Steinen und tiefen Schlaglöchern. Hier verließ beiden das Glück, denn in einer schnellen Linkskurve fing sich das Hylo-Duo einen Reifenschaden ein und verlor rund eine Minute. „Der Reifenschaden geht auf meine Kappe. Wir sind auf einem Schotterabschnitt recht schnell in die Kurve rein und hatten etwas zu viel übersteuern, sodass ich korrigieren musste. Den C2 haben wir abgefangen, allerdings haben wir dabei den Reifen an einem spitzen Stein aufgeschlitzt, was uns auf den dritten Platz zurückgeworfen und unser Traggelenk zudem leicht beschädigt hat“, erklärte Hamadeh-Spaniol den Zeitverlust.

Erst kein Glück und dann kam am Nachmittag noch Pech dazu

Nach einem Blick auf den Regenradar entschieden sich Tarek und Henry den ersten Nachmittagsloop auf Slicks zu absolvieren, denn der Regen sollte erst kurz nach Ende der zu fahrenden Wertungsprüfungen eintreffen. Bereits auf der Zufahrt zu den Prüfungen hatte allerdings der Wind zugelegt und der Himmel die Schleusen früher als geplant geöffnet.

„Auf rohen Eiern zu fahren war schon Herausforderung genug. Wir wollten keinen weiteren Plattfuß auf einem Plattenweg in Mildenau riskieren und hatten in einer engen Kurve die Spur auf den Platten gehalten, um scharfe Kanten zu meiden. Leider war das restliche Teilnehmerfeld etwas mutiger als wir und hat die Kurve geschnitten, sodass unsere angedachte Linie mit Schlamm überzogen war. In Kombination mit den Slicks konnten wir das Abrutschen in einen abgesenkten Ackerboden nicht mehr verhindern. Der Boden war durch den Regen zudem aufgeweicht, sodass wir uns mit den Slicks sehr schnell festgefahren hatten. Nach mehreren Ausbruchversuchen sind wir dann noch weiter in einen Drahtzaun abgerutscht, der unter Strom stand und unsere Karosserie ebenfalls unter Strom gesetzt hat, sodass wir noch einige Stromschläge abbekommen hatten. Dank der Hilfe zweier Zuschauer konnten wir uns nach 20 Minuten mit einem Seil aus unserem Kofferraum, Stöcken und Steinen irgendwie aus dem Acker befreien und die Rallye zumindest auf dem neunten Platz in der Klasse beenden. Das sind neun Punkte, die am Ende des Jahres durchausvon Bedeutung sein könnten“, versucht Tarek positiv in die Zukunft zu blicken.

Foto: Lars Krone/Power Stage Images