Mitropa Rally Cup

Philip Geipel/Katrin Becker siegen auch bei der Rally Velenje

Bei vorsommerlichem Wetter und warmen Temperaturen erwarteten die 33 gestarteten Teams bei der 39. Tiki Rally Velenje (23.-25. Mai 2024), dem 4. Wertungslauf zum diesjährigen Mitropa Rally Cup (MRC), 11 anspruchsvolle Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 132 Kilometern. Der amtierende Mitropa-Cup-Meister, András Hadik aus Ungarn, ging in diesem Jahr das erste Mal bei einem Meisterschaftslauf an den Start. Aber auch der Führende der diesjährigen Wertungstabelle, Philip Geipel aus Deutschland, hatte seine Nennung abgegeben, so dass bereits im Vorfeld klar war, dass für Spannung gesorgt sein würde.

So setzte auch prompt Hadik mit dem Ford Fiesta Rally2 auf der ersten Sonderprüfung die Bestzeit in der MRC-Wertung, Geipel (Škoda Fabia Rally2 evo) konterte, setzte sich an die Spitze und hielt die Position bis zur Zielrampe. Am Ende trennten den Sieger vom Zweitplatzierten 19,5 Sekunden. Von den 11 zu vergebenen Bestzeiten gingen 6 an Geipel, 5 an Hadik.

Philp Geipel feierte außerdem mit Copilotin Katrin Becker den 3. Platz in der Gesamtwertung dieser Rallye, die auch zur Slowenischen Rallyemeisterschaft zählt. Sieger wurde der Slowene Rok Turk (Hyundai i20 N Rally2) vor dem Tschechen Filip Kohn im Škoda Fabia RS Rally2).

Im Kampf hinter um die Platzierungen hinter Rang 1 und 2 der MRC-Wertung fuhren 4 Teams mit ihren Rally4-Fahrzeugen – in diesem Fall mit Frontantrieb – um die Bestzeiten. Dabei setzten sich die Slowenen Martin Čendak und Mark Škulj, beide im Opel Corsa Rally4, von ihren Verfolgern ab. Čendak ergattert am Ende noch den 3. Podiumsplatz, der erst 20jährige Škulj muss sich mit Rang 4 zufriedengeben. Der Deutsche René Noller (Opel Corsa Rally4) komplettierte die Top 5 mit 1:16,6 Minuten Rückstand. Der Slowene Mitja Glasenčnik (Peugeot 208 Rally4) parkt sein Auto im Ziel mit 10,5 Sekunden Rückstand auf Platz 6 hinter Noller.

Der 7fache Gewinner des Mitropa Rally Cup, Hermann Gaßner sen. (Mitsubishi Lancer Evo X R4), konnte das Tempo der moderneren Fahrzeuge und jüngeren Piloten zwar mitgehen, musste sich im Ziel jedoch mit Platz 7 begnügen, verteidigt damit aber seinen 2. Platz in der Meisterschaftstabelle.

Der Österreicher Gerhard Openauer setzte sich mit seinen Ford Escort RS 2000 MKII zunächst mächtig in Szene und führte das Feld der historischen Fahrzeuge bis zur 5. Sonderprüfung mit über 30 Sekunden vor dem Italiener Rino Muradore (Ford Escort RS 2000 MKII) an. Auf Position 3 zu diesem Zeitpunkt der Tscheche Aleš Jirátko, der mit seinem deutlich leistungsschwächeren BMW 2002 Ti den Österreicher Alois Nothdurfter im Ford Sierra RS Cosworth auf Distanz halten konnte.

Dann wurden die Karten allerdings neu gemischt. Openauer ging die Straße aus und setzte seinen Escort ins Abseits, Jirátko brach der Schalthebel im 2002er und musste aufgeben. Wohl ein Weckruf für Nothdurfter, der dann mächtig Gas gab und am Ende mit einem Vorsprung von 1:45,5 Minuten vor Muradore die Wertung für seinen Beifahrer Walter Münch (DEU) und sich entscheiden konnte. Die Österreicher Patrik und Julia Hochegger (Opel Kadett GT/E) beklagten zu Beginn der Rallye technische Probleme mit der Lenkung, komplettierten dann aber noch das Podium mit Platz 3.

Der amtierende Meister in der internen Mitropa Rally Cup Club-Championship, der Deutsche Martin Kainz (Mitsubishi Lancer Evo IX), konnte auch bei diesem Wertungslauf die Kategorie klar für sich gewinnen. Mit seiner Copilotin Melanie Kalinke (DEU) erzielte er einen Start-Ziel-Sieg und fuhr 9 von 11 Bestzeiten auf den Sonderprüfungen. Mit 21,8 Sekunden Rückstand belegt der Italiener Federico Laurencich im Peugeot 106 Rallye Rang 2. Dieser war Kainz jedoch bis zur vorletzten Sonderprüfung mit nur 5,6 Sekunden Rückstand gefährlich nah gekommen, aber der Deutsche konterte und ließ nichts anbrennen. Platz 3 eroberte der Italiener Fabio Grendene, der mit seinem Opel Astra GSi 16V auf den Sieger aber bereits einen Rückstand von fast 7 Minuten hatte.

Text: Lothar Bökamp
Foto: Paolo Drioli