Die Müller Brothers berichten von der Lausitz Rallye
Die Lausitz Rallye ist bekannt für ihre Schotterpisten. Und spätestens seit diesem Wochenende sind die Müller Brothers Jonas und Liam (beide Hemhofen) bekannt für ihre fahrerischen Qualitäten auf dem losen Untergrund. Liam Müller belegte bei seinem ersten Einsatz im Mitsubishi Lancer Evo 9 den vierten Platz in seiner Klasse (NC1). Sein Bruder Jonas lag im Opel Corsa Rallye4 lange an der Spitze seiner Klasse (RC4) und schied kurz vor Schluss nach einem Unfall aus.
Für Jonas Müller war die 25. Lausitz Rallye (3. – 5. November) der erste Einsatz im Opel Corsa Rally4, auf dem Beifahrersitz nahm Nico Otterbach (Obersontheim) Platz. „Beim Shakedown am Freitag musste ich mich erst mal an das Auto gewöhnen“, beschrieb der 17-jährige Nachwuchsfahrer seine erste Fahrt. „Ich habe aber gleich gemerkt: Das Auto passt zu meinem Fahrstil“. Eine Einschätzung, die sich bei den ersten Wertungsprüfungen (WP) am Samstag sofort bestätigte: Nach zwei Prüfungen lag das Duo Müller/Otterbach bereits 41 Sekunden vor der Klassenkonkurrenz, baute seinen Vorsprung anschließend weiter aus.
Pech hatten die beiden auf der Überführungsetappe zu WP6. „Ein Bremsschlauch ist geplatzt, wir konnten die anschließende Prüfung nur mit der Handbremse bremsen“, so Jonas. Das kostete viel Zeit, konnte aber vor WP7 von den Mechanikern von Schmack Motorsport repariert werden. „Wir sind dann die nächste WP wieder voll auf Angriff gefahren – trotz tief stehender Sonne und vielen Sprüngen – und haben die Bestzeit in unserer Klasse hingelegt“, so Jonas. Das vorzeitige Aus kam dann in WP8 in Form eines stattlichen Felsens: „Ich habe ihn nicht gesehen und er stand auch nicht im Aufschrieb“, beschrieb Jonas Müller die Momente, bevor er den Felsen touchierte und das Fahrzeug sich überschlug. „Wir haben gehofft, dass wir das Auto noch umdrehen können, aber der Ölkühler war defekt – Weiterfahrt unmöglich.“
Neuland betrat auch Liam Müller bei der Lausitz Rallye. Er nahm die 146 Kilometer Wertungsprüfungen im Mitsubishi Lancer Evo 9 in Angriff und startete damit erstmals in einem allrad-getriebenen Fahrzeug. Auch er und sein Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) mussten sich erst an das neue Auto und die neue Antriebsart gewöhnen. Das dauerte bei den beiden bis zu WP6, dann hatte Liam den Dreh raus. „Es ist unglaublich, wie schön sich das fahren lässt, mit wieviel Schwung sich dieses Auto bewegen lässt“, beschrieb der 18-jährige Franke seine Eindrücke. Und fuhr dann WP7 als Schnellster seiner Klasse und die vierzehntschnellste Zeit in der Gesamtwertung. „Ich hätte nicht gedacht, dass das mit einem Gruppe N-Evo überhaupt möglich ist“, freut sich der Nachwuchsfahrer. Auch in den letzten Prüfungen fuhr das Duo schnelle Zeiten und belegte am Ende Klassenrang vier und Rang 19 in der Gesamtwertung.
„Es hat extrem viel Spaß gemacht mit dem Allrad zu fahren – wir sind gute Zeiten gefahren und haben viel dazugelernt“, so Liam nach dem Rennen. Für die Müller Brothers steht fest, dass sie auch im kommenden Jahr wieder ihr Können auf Schotter in der Lausitz unter Beweis stellen wollen. Und Jonas hofft noch auf einen Einsatz in diesem Jahr: „Dann muss ich die Saison nicht mit einem Unfall beenden.“