WRC

Platz sechs und sieben für M-Sport Ford bei der gnadenlosen Safari-Rallye in Kenia

M-Sport Ford hat eine besonders harte, von widrigen Streckenbedingungen gekennzeichnete Safari-Rallye Kenia auf den Plätzen sechs und sieben für Ott Tänak/Martin Järveoja und Pierre-Louis Loubet/Nicolas Gilsoul beendet. In der WRC2-Wertung haben Grégoire Munster/Louis Louka lange Zeit die Führungsposition verteidigt und in ihrer Klasse sechs Wertungsprüfungs-Bestzeiten gesetzt. Das belgisch-französische Duo musste nach einem Problem am Ende der Samstagsetappe und einem Zwischenfall am Sonntagmorgen jedoch vorzeitig aufgeben.

Tänak und Beifahrer Järveoja konnten bei dem einzigen Rallye-WM-Lauf auf afrikanischem Boden erneut die Fortschritte unter Beweis stellen, die sie mit der Abstimmung des über 368 kW (500 PS) starken Ford Puma Hybrid Rally1 in den vergangenen Wochen gemacht haben. Insgesamt fuhren sie zwei Gesamtbestzeiten ein und platzierten sich mehrmals unter den fünf Wertungsprüfungsschnellsten. Leider machten sie aber bereits auf der Freitagsetappe unliebsame Bekanntschaft mit Wildwechsel. Hinzu kamen zwei Reifenschäden, die ebenfalls wertvolle Zeit kosteten. Trotz eines fehlerfreien Auftritts sprang so für die beiden Esten nur der sechste Rang heraus. Vier weitere WM-Zähler sicherte sich Tänak durch die zweitschnellste Zeit auf der abschließenden „Power Stage“. Damit zeigte er auch die Konkurrenzfähigkeit des Puma Hybrid Rally1 auf.

Pierre-Louis Loubet absolvierte seine ersten Wettbewerbskilometer auf den brutalen Sand- und Steinpisten Kenias, die sich bei einem kurzen, aber heftigen Regenschauer am Samstag in eine irrwitzig glatte Rutschpartie verwandelten. Mehrere Reifenschäden hatten jedoch bereits am Freitag den Anschluss zur Spitze gekostet. Der Korse folgte danach seinem Auftrag, hielt sich aus dem gröbsten Schlamassel heraus und sammelte wichtige Erfahrungswerte mit diesen Streckenbedingungen. Dennoch ließ Loubet immer wieder mit konkurrenzfähigen Zwischenzeiten aufhorchen. Er erreichte das Ziel ohne weitere Zwischenfälle gleich hinter Tänak auf der siebten Position.

Gastfahrer Jourdan Serderidis war bereits zum zweiten Mal mit dem Puma Hybrid Rally1 bei der Safari-Rallye am Start. Der Grieche und sein britischer Copilot Andy Malfoy kamen nah an die Zeiten der Werksfahrer heran. Ein technisches Problem führte für sie jedoch am Samstag zum vorzeitigen Aus.

Der Ford Puma Hybrid Rally1 wird von einem 1,6 Liter großen und über 279 kW (380 PS) starken EcoBoost-Vierzylinder-Turbomotor sowie einem Hybridsystem angetrieben, das temporär bis zu 100 kW (136 PS) beisteuert. Die Fahrzeuge der Rally1-Topkategorie tanken im Rahmen der WM-Läufe einen CO2-neutralen Kraftstoff. Damit präsentiert sich die erste Liga des Rallye-Sports so umweltgerecht wie nie zuvor.

„Die Safari-Rallye ist ebenso großartig wie verrückt“, staunt M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Wir haben in den vergangenen Tagen eine Menge großartiger Menschen und einige wirklich tolle Fans getroffen. Die Veranstaltung selbst war ziemlich hart für uns. Leider mussten wir uns bereits am Freitag mit beiden Fahrzeugen aus dem Kampf um eine Podiumsplatzierung verabschieden. Mit Platz sechs für Ott Tänak und vier Zusatzpunkten durch die zweitschnellste Zeit auf der ,Power Stage‘ haben wir aber auch gezeigt, dass wir mit der Spitze mithalten können. Nach der härtesten Rallye der Saison stehen uns jetzt mit dem WM-Lauf in Estland besonders ebene Schotterpisten bevor. Nach diesem schwierigen Wochenende wollen wir uns beim Heimspiel von Ott im Titelkampf zurückmelden.“

Ott Tänak / Martin Järveoja (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 8); Platz: 6; WM-Rang: 5

„Alles in allem eine Safari-Rallye mit vielen begeisterten Fans, die wirklich ein Herz für den Rallye-Sport haben“, so Tänak. „Bis jetzt haben wir eine schwierige erste Saisonhälfte erlebt. Für die nächste Veranstaltung müssen wir unsere Performance weiter steigern, denn in Estland kommt es in erster Linie auf Speed an.“

Pierre-Louis Loubet / Nicolas Gilsoul (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 7); Platz: 7; WM-Rang: 9.

„So viele Dinge sind passiert – mehrere Reifenschäden haben uns bereits am Freitag die Möglichkeit genommen, bei dieser Safari ein besseres Resultat herauszufahren“, erläutert Loubet. „Danach fehlte uns etwas das Selbstvertrauen, wir kämpften auch mit der Balance des Autos. Auf der ,Power Stage‘ trat ein Problem mit dem Ladedruck auf, deswegen konnten wir da leider nicht angreifen wie erhofft.“

Foto: M-Sport/Ford