WRC

Toyota feiert 4fach-Sieg bei der Safari-Rallye

Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team ist auf Safari unschlagbar: Bei der traditionsreichen Safari-Rallye Kenia hat die Crew den nächsten Vierfach-Erfolg gefeiert – und damit ihr beeindruckendes Vorjahresergebnis wiederholt. Sébastien Ogier landete beim härtesten Wettbewerb der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vor seinen Teamkollegen Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta.

Seit dem Comeback der Safari-Rallye im WRC-Kalender ist Toyota in Kenia ungeschlagen. Insgesamt holte das Team elf Siege, zehn davon in der höchsten Königsklasse des Rallyesports. Der aktuelle Vierfach-Triumph wiederholt den Erfolg, den Toyota vor 30 Jahren mit dem Celica ST185 in Kenia erstmals eingefahren hat und im vergangenen Jahr mit dem GR Yaris Rally1 Hybrid erneuerte. Keinem anderen Hersteller ist dieses Kunststück bei drei Ausgaben bzw. zwei aufeinanderfolgenden Wettbewerben desselben WM-Laufs bislang gelungen.

Ogiers zweiter Safari-Erfolg in drei Jahren ist gleichzeitig sein dritter Sieg beim fünften Saisonstart. Gemeinsam mit Beifahrer Vincent Landais war er seit der ersten Etappe der Rallye am Freitagmorgen in Führung und ging mit einem Vorsprung von 16,7 Sekunden auf die letztjährigen Safari-Sieger Rovanperä und Jonne Halttunen in den abschließenden Sonntag.

Am letzten Tag standen noch sechs Etappen und 74,38 Wettbewerbskilometer auf dem Programm. Die beiden Toyota Duos lieferten sich weiterhin einen spannenden Kampf um den Sieg: Rovanperä konnte den Vorsprung auf der ersten Prüfung halbieren, bevor Ogier ihn auf der nächsten Etappe trotz verlorengegangenem Heckflügel und Hecklappe wieder ausbaute. Während des Service-Stopps vor den letzten drei Prüfungen auf weichem Sand und tiefen Spurrillen wurden die Schäden behoben. Am Ende betrug Ogiers Vorsprung gerade einmal 6,7 Sekunden – der geringste in der Geschichte der Safari-Rallye, bei der normalerweise ganze Minuten entscheiden.

Mit der drittbesten Zeit in der Power Stage und den damit verbundenen drei Bonuspunkten baute Rovanperä seine Führung in der Meisterschaft aus: Nach sieben von 13 WRC-Läufen führt er mit 37 Punkten Vorsprung. Evans liegt mit nun 41 Punkten Rückstand auf die Spitze auf Rang drei, nachdem er und Beifahrer Scott Martin zum zweiten Mal in Folge auf dem Safari-Podium standen.

Katsuta fuhr mit Unterstützung des „TGR WRC Challenge“-Programms erneut eine starke Safari: Das Ergebnis ist sein bislang bestes Saisonergebnis als Vierter.

In der Herstellerwertung rangiert das Toyota Gazoo Racing World Rally Team nach fünf Siegen mit 42 Punkten Vorsprung in Front. Fortgesetzt wird die WRC mit der Rallye Estland (20. bis 23. Juli), die den ersten Teil einer Doppelveranstaltung auf schnellen Schotterstraßen in Nordeuropa bildet. Die Prüfungen rund um Tartu kombinieren breite und schmale Abschnitte sowie weiche und sandige Oberflächen, die beim zweiten Durchgang mitunter zerfurcht werden.

„Seit die Safari-Rallye in den WRC-Kalender zurückgekehrt ist, haben wir jedes Jahr mit großartigen Ergebnissen abgeschlossen, drei Siege in Folge erzielt und zwei Jahre in Folge die ersten drei Plätze belegt. Ich möchte mich bei allen Fahrern und Beifahrern, Mechanikern, Ingenieuren und allen anderen Teammitgliedern bedanken. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist es in Afrika, wo die härtesten Bedingungen herrschen, sehr wichtig, das Auto in einem Stück nach Hause zu bringen. Unsere vier GR Yaris Rally 1 Hybrid haben dies geschafft und ihre Zuverlässigkeit in solchen Umgebungen unter Beweis gestellt“, freut sich Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „Vielen Dank auch an Juha Kankkunen, der das Hilux MHEV Concept gefahren ist. Letztes Jahr war er bei der Rallye Belgien in einem GR Yaris mit Wasserstoffmotor unterwegs, dieses Mal mit dem Hilux MHEV in Afrika. Um CO2-Neutralität zu erreichen, ist es meiner Meinung nach wichtig, das zu tun, was wir jetzt und sofort tun können – je nach den örtlichen Gegebenheiten. Deshalb habe ich Juha, einen der legendären Fahrer, gebeten, das Auto zu fahren, um so viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen. Die Safari-Rallye war die erste WRC-Rallye, die er gewonnen hat. Verglichen mit dem Toyota Celica Twincam Turbo von damals muss der Hilux MHEV viel weniger Leistung gehabt haben, aber es hat hoffentlich trotzdem Spaß gemacht. Vielen Dank auch an das CFAO-Team für die Unterstützung bei der Umsetzung.“

„Ich bin wirklich stolz auf dieses Ergebnis, auf dieses Team und auf unsere Fahrer. Als ich in diesem Jahr nach Kenia kam, hätte ich nicht gedacht, dass wir wieder einen Vierfach-Erfolg erreichen können. Die Konkurrenz war in letzter Zeit so stark. Aber ich denke, es ist kein Zufall, dass wir dieses Ergebnis hier zwei Jahre in Folge erzielen konnten. Es bedeutet, dass wir im Team alles richtig gemacht haben, dass unsere Crews einen großartigen Job gemacht haben, und dass alles zusammengekommen ist“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Bei dieser Rallye braucht man in erster Linie ein Auto, das zuverlässig ist und die Strapazen dieser Straßen aushält, erst danach ist die Leistung entscheidend. Diese Philosophie, die unser Team verfolgt, ist absolut richtig. In diesem Jahr hatten wir auch einen engen Wettbewerb zwischen unseren Fahrern. Es gab vielleicht ein paar Spannungen, als es enger wurde, aber das ist normal: Wir wollen Fahrer, die die Leidenschaft haben zu gewinnen. Sie können nicht alle gleichzeitig gewinnen, aber ich bin mir sicher, dass sie alle sehen werden, was für ein Erfolg dieses Ergebnis ist.“

Foto: Toyota Gazoo Racing