WRC

Toyota verteidigt in Schweden WM-Führung

Toyota Gazoo Racing hat im hohen Norden die WM-Führung in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023 verteidigt: Bei der Rallye Schweden verpasste die Crew zwar knapp einen Podiumsplatz, bleibt nach dem hart umkämpften Wochenende auf Schnee und Eis aber weiterhin führend in der Herstellerwertung.

Kalle Rovanperä fehlten als Viertplatziertem nur 5,1 Sekunden auf das Podest: Bis zur abschließenden Prüfung kämpfte der schnelle Finne um einen Pokal. Der Vorjahressieger und Bestplatzierte in der WM-Tabelle hatte durch die wärmeren Bedingungen diesmal einen größeren Nachteil, er musste als Erster auf die Rallyepiste. Doch Rovanperä kämpfte sich zurück und reduzierte den Rückstand kontinuierlich – bis auf 1,1 Sekunden durch einen Etappensieg am Sonntag. Mit drei zusätzlichen Bonuspunkten für die drittschnellste Zeit auf der abschießenden Power Stage bleibt Rovanperä Zweiter in der Fahrerwertung, nur drei Punkte fehlen auf den Führenden.

Elfyn Evans belegte unmittelbar hinter seinem Teamkollegen den fünften Gesamtrang. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbesserte er sich sukzessive und fuhr die zweitbeste Zeit in der Power Stage, nur 0,6 Sekunden von der Bestzeit entfernt und 0,015 Sekunden schneller als Rovanperä. In der Fahrer-Meisterschaft rangiert er dadurch auf dem vierten Platz. Die zusätzlichen Punkte aus der Power Stage sichern dem Toyota Gazoo Racing World Rally Team in der Herstellerwertung einen Vorsprung von 14 Punkten auf den ärgsten Verfolger.

Als dritter Fahrer debütierte Takamoto Katsuta. Bei seiner Premiere für das Werksteam zeigte er eine beeindruckende Leistung und gewann bereits Freitagmorgen eine Wertungsprüfung. Für ein jähes Ende sorgten jedoch Schneebänke, durch die das Fahrzeug ins Schleudern geriet. Nach dem Restart am Samstag konnte er weitere Erfahrung auf den schneebedeckten Pisten sammeln. Da er nicht mehr in die Punkteränge fuhr, wurde sein Fahrzeug vor der letzten Prüfung am Sonntag aus dem Verkehr gezogen, nachdem er bei den vorangegangenen Tests ein Problem gemeldet hatte.

Eine weitere Premiere feierte Lorenzo Bertelli, der sich als erster Kundenfahrer ans Steuer eines GR Yaris Rally1 Hybrid setzte. Der gelegentlich in der WRC startende Italiener absolvierte jede Wertungsprüfung und erreichte das Ziel auf Platz 14.

„Diese Rallye ist normalerweise ein gutes Pflaster für uns, deshalb hatten wir uns mehr erhofft“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Wir hatten am ersten Tag ein wenig mit den Bedingungen zu kämpfen, und am Ende hat es einfach nicht gereicht. Wir haben einen großartigen Kampf zwischen allen Teams gesehen. Mit den Ergebnissen aus der Power Stage haben wir dennoch einige wertvolle Punkte geholt: Wir behalten die Führung in der Herstellerwertung und Kalle bleibt dicht an der Spitze der Fahrerwertung, ohne in Mexiko als Erster antreten zu müssen.“

Vom 16. bis 19. März 2023 kehrt der WRC-Tross zum ersten Mal seit 2020 zur Rallye México zurück. Bei der ersten Schotterveranstaltung der Saison herrschen Temperaturen um die 30 Grad Celsius, auch die Höhenlage von 2.747 Metern über dem Meeresspiegel ist eine Herausforderung.

Foto: Lothar Bökamp // ANTRIEB.MEDIA