DRM

Die „Erze“ ist startklar

Dem Start der 57. ADAC Rallye Erzgebirge steht nichts mehr im Wege. „Uns als Veranstalter fällt ein großer Stein vom Herzen. Nach zwei pandemiebedingten Absagen können wir den Aktiven und unseren vielen Fans wieder hochkarätigen Motorsport im Erzgebirge bieten“, so Pressesprecher Denny Michel. Dabei waren die letzten Wochen für den veranstaltenden Chemnitzer AMC e.V. im ADAC keine einfachen. Die andauernde Coronapandemie verlangsamte die Genehmigungsverfahren, lange Zeit war unklar, ob die Veranstaltung unter Auflagen und Einschränkungen stattfinden muss. Eine verfahrene Situation hinsichtlich des herannahenden Veranstaltungstermins. „Mit der Bekanntgabe seitens Bundes- und Landesregierung, dass fast alle Corona-Maßnahmen ab April entfallen, stellte sich auch bei uns die Erleichterung ein – wir können die Traditionsveranstaltung so durchführen, wie wir es gewohnt waren – mit großem Publikum und ohne Beschränkungen“, so Michel.


Blickt man auf die Starterlisten der diesjährigen „Erze“ ist jedenfalls für viel Spannung gesorgt. 56 Rallye-Duo ́s haben sich für die Deutsche Rallye Meisterschaft (DRM) angekündigt, weitere 25 in der im Anschluss ausgetragenen Rallye70 (R70). Erstmals wird ein neuer Teilnehmerrekord von 18 RC2- Fahrzeugen aufgestellt. Nie zuvor waren im Rahmen eines DRM-Laufes mehr topaktuelle Boliden am Start, als zur diesjährigen Rallye Erzgebirge. Mit Dominik Dinkel (Wonsees) im Ford Fiesta Rally2, Julius Tannert (Zwickau) im VW Polo GTI R5 und Philip Geipel (Plauen) im Skoda Fabia Rally2 Evo fordern gleich drei Kontrahenten den amtierenden Deutschen Rallye Meister Marijan Griebel (Hahnweiler) um den diesjährigen Titel heraus. Griebel, der bereits die Rallye Erzgebirge 2018 gewinnen konnte, setzt das Meisterauto aus dem Vorjahr ein, einen Citroen C3 Rally2.


Große Spannung herrscht auch in der Klasse RC4. Hier stellen die Nachwuchs- und Fördertalente mit ihren Rally4-Boliden ein breites Feld. René Noller (Opel Corsa), Nico Knacker (Renault Clio) und Jonas Ertz (Opel Corsa) werden die Messlatte hochlegen, doch die Routiniers Sepp Wiegand (Peugeot 208), Martin Christ, Ron Schumann (beide Opel Corsa) und Raffael Sulzinger (Ford Fiesta) sind die Herausforderer, welche sich keinesfalls die Butter vom Brot nehmen lassen werden.
Mit einem Unikat überrascht der neunfache Rallye Erzgebirge-Sieger Ruben Zeltner (Lichtenstein). Der Geschäftsführer vom Fahrsicherheitszentrum Sachsenring muss den bekannten Porsche reparaturbedingt noch in der Garage lassen und bringt als Ersatz einen Mercedes Benz 190E an den Start.

Premiere: DRM „Gentlemen Trophy“ mit großer Spannung erwartet

Für viel Furore sorgte, mit deren Ankündigung, auch die neugegründete DRM „Gentlemen Trophy“. Insgesamt zwölf Nennungen liegen für die Serie vor und sind auch im Erzgebirge mit von der Partie. „Gentleman“ kann werden, wer mindestens 40 Jahre alt ist und einen Untersatz besitzt, welcher der Klasse RC2 mit einer Homologation vor dem 31.12.2015 entspricht. Mit einer „Wild Card“ wurde der Deutsche Rallye Meister von 2013, Georg Berlandy (Stromberg) ausgestattet und setzt einen Peugeot 208 T16 R5 ein. Während Berlandy als Titelfavorit gilt, ist die Konkurrenz unter anderem mit Dennis Rostek (Bückeburg) im Skoda Fabia R5, Oliver Bliss (Friesenheim) im Peugeot 208 T16 R5 und Armin Holz (Citroen DS3 R5) in Lauerstellung.


Rallye70 – „Kleine Erze“ lockt lokale Starter


Im Anschluss an das Teilnehmerfeld der Deutschen Rallye Meisterschaft findet eine Rallye70 statt. Die 25 Teilnehmer werden im Rahmen einer klassischen Ein-Tages-Veranstaltung mit sechs zufahrenden Wertungsprüfungen um Punkte in der sächsischen und thüringischen Rallye Meisterschaft kämpfen. Für die rund 69-kilometerlange Wertungstrecke haben sich vor allem Starter aus dem Einzugskreis der beiden Bundesländer angemeldet.


Sachsenring – Dreh- und Angelpunkt zurück am GP-Kurs


Mit der großen Unterstützung durch Ruben Zeltner ist es gelungen, den gesamten Rallye-Tross nach 17 Jahren Abstinenz zurück an den Sachsenring zu bringen. Rallye- & Pressezentrum, Serviceplatz, Siegerehrung und eine perfekte Infrastruktur sind am GP-Kurs beheimatet und nur wenige Schritte voneinander entfernt.


Training am Donnerstag – Erstes Stell-Dich-Ein in Jahnsdorf


Die Rallyesaison 2022 steht erst in den Startlöchern und darum bietet der Veranstalter nicht nur den Teilnehmern der 57. ADAC Rallye Erzgebirge die Möglichkeit einer Test- & Einstellfahrt am Donnerstag, den 21.04.2022 in Jahnsdorf. Auf einer rund 2,8 kilometerlangen Streckenführung können sich die über 20 angemeldeten Rallye-Duo ́s auf den Start im Erzgebirge bestens vorbereiten. Natürlich sind auch hier Zuschauer herzlich willkommen, um von 17:30 Uhr – 20:30 Uhr den Reigen auf der Strecke im Jahnsdorfer Gewerbegebiet an der Wilhermsdorfer Straße zu verfolgen.


Traditionelle Strecken und ein Alleinstellungsmerkmal


Streckentechnisch verlangt die diesjährige „Erze“ den Teilnehmern auf kompakten 106 Wertungskilometern alles ab. Den Auftakt bildet ein neuer Rundkurs im Stollberger Ortsteil Mitteldorf, welcher zwei Mal hintereinander, davon einmal in der Dunkelheit, gefahren wird. Der Samstag sieht mit den Wertungsprüfungen in Jahnsdorf, Grünhain und Oberdorf die Klassiker der Rallye Erzgebirge vor. Erneut ist es gelungen einige neue Streckenabschnitte in das Programm aufzunehmen. Als bsolutes Alleinstellungsmerkmal im Kalender der deutschen Rallye Meisterschaft ist der abschließende Rundkurs auf dem Sachsenring zu werten. Die Grand-Prix-Strecke mit „Omega“, „Karthallenkurve“ und „Sachsenkurve“ soll auch ein Zuschauermagnet werden. Das komplette Infield ist für Fans über die Brücke an der Karthalle zu erreichen und somit kann jeder seinen individuellen Zuschauerplatz finden. Die Siegerehrung findet im Pressezentrum am Sachsenring statt.

Bildunterschrift: Dominik Dinkel und Ursula Mayrhofer kämpfen mit einem Ford Fiesta Rally2 auch in diesem Jahr um den Titel in der Deutschen Rallye Meisterschaft

Foto: Denny Michel / ADAC Rallye Erzgebirge